Trotz Coronakrise ziehen die Kaufpreise für Bestandsimmobilien weiter an. Niedrige Zinsen, eine hohe Nachfrage und ein knappes Angebot sind die Treiber, wie eine neue Datenauswertung zeigt. In der Spitze lag der Kaufpreisanstieg 2020 bei 25 Prozent.

Im bundesweiten Schnitt legten Bestandsimmobilien letztes Jahr im Wert um 9,6 Prozent zu. Aber nicht nur in den Großstädten mussten Käufer mehr bezahlen, auch das Umland der Ballungsgebiete wurde teurer. Das trifft sowohl auf Regionen im Westen als auch im Osten zu, wie eine Auswertung einer Bank belegt.

Im Coronajahr 2020 sind die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt weiter gestiegen. In mehr als 94 Prozent aller Landkreise und kreisfreier Städte in Deutschland mussten Käufer für Wohnobjekte tiefer in die Tasche greifen. Im Schnitt über alle Regionen lag der Anstieg für Bestandsimmobilien gegenüber 2019 inflationsbereinigt bei 9,6 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Postbank – eine Niederlassung der Deutschen Bank AG, veröffentlicht im „Wohnatlas 2021“.

Die Auswertung ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene untersucht. Die aktuelle Auswertung wurde im Auftrag des Finanzinstituts von der Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut gGmbH (HWWI) für 401 kreisfreie Städte und Landkreise erstellt.

Corona verstärkt Wunsch nach eigenen vier Wänden

Als bestimmende Faktoren auf dem deutschen Wohnungsmarkt bezeichnet der Auftraggeber der Studie die „niedrigen Zinsen, große Nachfrage und knappes Angebot“. Auch die Pandemie konnte daran im vergangenen Jahr nichts ändern.

„Corona und die Erfahrung des Lockdowns haben bei vielen Menschen den Wunsch nach Wohneigentum noch verstärkt. Die Menschen haben 2020 Corona-bedingt viel Zeit zu Hause verbracht. Da liegt es nahe, sich Gedanken über die eigenen vier Wände zu machen – und Verbesserungen ins Auge zu fassen“, so eine Sprecherin der Postbank.

Das Geldinstitut analysiert in seinem „Wohnatlas“ die jeweilige Entwicklung für bestimmte Segmente des Immobilienmarktes im entsprechenden Vorjahr.

Umland der Großstädte wird attraktiver

Hochpreisig waren im vergangenen Jahr insbesondere Bestandsimmobilien in den sieben größten Metropolen in Deutschland, nämlich in München, Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf und Köln. Aber auch in den jeweiligen Speckgürteln, dem näheren Umland sowie den Nordfriesischen Inseln zogen die Preise weiter an.

Als gutes Beispiel für die Entwicklung der Regionen um die Großstädte nennt die Auswertung Berlin und sein Umland. Viele Hauptstädter ziehe es mit dem Wunsch nach einem neuen Zuhause mit mehr Platz und eigenem Garten in ländliche Regionen. In allen acht an die Hauptstadt angrenzenden Landkreisen stiegen laut Wohnatlas die Kaufpreise zweistellig. Am stärksten zogen die Kosten im Landkreis Potsdam-Mittelmark mit einem Plus von rund 25 Prozent an, im Landkreis Oberhavel sind es knapp 23 Prozent.

Zum Vergleich: Die Preise in Berlin haben im Schnitt fast 5.000 Euro pro Quadratmeter erreicht, während die Spanne in den umliegenden Landkreisen 2020 von gut 3.327 Euro in Potsdam-Mittelmark bis 2.347 Euro in Märkisch-Oderland reicht. Ein Kauf in Potsdam kostet Interessenten allerdings 4.085 Euro pro Quadratmeter.

Preistrends von Bestandsimmobilien in den sieben deutschen Metropolen

Stadt

Quadratmeterpreis 2020 in Euro

Kaufpreisanstieg von 2019 bis 2020 in Prozent*

Kaufpreisanstieg von 2019 bis 2020 in Euro pro Quadratmeter

München

8.612,83

6,11

534,06

Frankfurt am Main

6.050,07

5,89

363,45

Hamburg

5.568,99

9,68

514,76

Berlin

4.972,69

6,70

333,80

Stuttgart

4.844,37

5,06

255,13

Düsseldorf

4.527,72

9,44

409,40

Köln

4.261,17

6,91

294,08

Teuer sind Quadratmeterpreise ab 4.000 Euro

Die hohen Preise in Deutschlands größten Städten würden den Blick von kaufwilligen Interessenten aber mittlerweile auch auf Regionen abseits der Ballungsgebiete lenken. Als günstigste kreisfreie Stadt identifiziert der Wohnatlas Dessau in Sachsen-Anhalt mit 1.046 Euro pro Quadratmeter. Zu den teuersten zehn Städten gehören München, Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf sowie Freiburg im Breisgau, Rosenheim, Regensburg und Heidelberg. Alle Genannten haben Quadratmeterpreise weit über der 4.000-Euro-Marke.

Die bayerische Stadt „Rosenheim ist mit weniger als 100.000 Einwohnern die einzige sogenannte Mittelstadt unter den Top Ten. Der Grund dürfte sein, dass die Stadt mitten in einer beliebten Ferienregion liegt“, so die Autoren des Wohnatlas. Auch neun der zehn teuersten Landkreise finden sich alle in Bayern, nämlich die Landkreise Miesbach, Starnberg, München, Dachau, Fürstenfeldbruck, Ebersberg, Garmisch-Partenkirchen, Freising und Bad Tölz-Wolfratshausen. Hier lag der Quadratmeterpreis für eine Bestandsimmobilie zwischen rund 5.040 und knapp 6.760 Euro.

Der teuerste Landkreis mit fast 6.800 Euro pro Quadratmeter ist jedoch Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Die meisten Regionen mit günstigen Bestandshäusern und -wohnungen zu Kaufpreisen zwischen 700 Euro und 1.300 Euro findet man in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Preisanstieg in eher günstigen Städten

Generell haben nach der Datenauswertung in allen Großstädten ab 100.000 Einwohnern Wohnimmobilien an Wert gewonnen, die durchschnittliche Preissteigerung liegt laut Auftraggeber der Studie bei rund neun Prozent.

Am stärksten stiegen die Preise in Mönchengladbach, Kaiserslautern und Halle (Saale). Das Plus lag im Vergleich zum Vorjahr jeweils bei mehr als 19 Prozent. Fast ebenso starke Wertzuwächse zeigen sich in Herne. In Bremerhaven und Krefeld liegt das Preisplus bei jeweils 16,5 Prozent.

„Hier holen bislang vergleichsweise günstige Städte auf: Im Schnitt über alle Großstädte kostete der Quadratmeter 2020 gut 3.000 Euro. Die stärksten Preiszuwächse erleben nun Städte mit sehr viel geringerem Preisniveau“, so ein Sprecher der Postbank.

Die Vorteile einer Lebensversicherung für den Immobilienkäufer

Übrigens, eine Lebensversicherung kann für einen Hauskäufer in mehrfacher Weise nützlich sein. So lässt sich mit einer Lebensversicherung ein Haus finanzieren. Ein guter Grund dafür: Während die meisten Banken Hausfinanzierungs-Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu 15 Jahren anbieten, vergeben Versicherer oft auch entsprechende Kredite auf Basis von Lebensversicherungen mit einer Zinsbindung von 20 oder sogar 30 Jahren. Gerade bei niedrigen Hypothekenzinsen ist dies auf lange Sicht ein finanzieller Vorteil.

Ein weiterer Pluspunkt einer Lebensversicherung: Um als Kreditnehmer für den Fall des eigenen Ablebens den (Ehe-)Partner und die Kinder finanziell abzusichern, kann man als Alternative zu der von vielen Banken angebotenen Restschuldversicherung auch eine normale Risiko-Lebensversicherung abschließen.

Bei einer Risikolebens-Police mit einer ausreichenden gleichbleibenden Versicherungssumme steht im Todesfall des Kreditnehmers auch nach der Tilgung des Restkredits zum Beispiel noch genügend Geld für eine vernünftige Hinterbliebenen-Absicherung der Familie zur Verfügung.

Quelle: (verpd)

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