Jedes Jahr ertrinken hierzulande mehrere Hundert Personen beim Baden in Seen, im Meer, in Flüssen aber auch in Freibädern. Doch wer bestimmte Verhaltensregeln beachtet, reduziert sein Risiko, einen Badeunfall zu erleiden, erheblich. Schon Kinder sollten diese Baderegeln kennen.

In den heißen Sommermonaten zieht es auch in diesem Jahr wieder viele zum Baden. Doch allein letztes Jahr sind nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) fast 420 Personen ertrunken, ein Großteil davon in Binnengewässern. Dies zeigt, wie wichtig es ist, sich beim Baden und Schwimmen richtig zu verhalten, um nicht in Lebensgefahr zu geraten. Nicht nur für Erwachsene, insbesondere auch für Kinder ist es wichtig zu wissen, wie man sein Unfallrisiko beim Baden reduziert. Der DRLG stellt dazu unter anderem kindgerecht aufbereitete Baderegeln als Malvorlage oder Lied kostenlos zur Verfügung.

Jährlich ertrinken hierzulande im Schnitt zwischen 400 und 500 Menschen. Letztes Jahr waren es 417 Personen. Davon ertranken 87 Prozent beziehungsweise 362 Menschen in Binnengewässer, wie eine aktuelle Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) belegt.

„Flüsse, Seen oder Kanäle sind nach wie vor die größten Gefahrenquellen. Nur vergleichsweise wenige Gewässerstellen werden von Rettungsschwimmern bewacht. Das Risiko, dort zu ertrinken, ist deshalb um ein Vielfaches höher als an Küsten oder in Schwimmbädern“, betont Achim Haag, Präsident der DLRG.

Nur an bewachten Stränden und Badestellen baden

Die DLRG-Rettungsexperten raten daher nur an bewachten Stränden und Gewässern zu baden. Gekennzeichnet sich solche bewachten Strände meist mit einer rot-gelben Flagge. Eine zusätzliche gelbe Flagge warnt dagegen vor schwierigen Wasser- oder Wetterbedingungen zum Schwimmen, zum Beispiel bei einem erhöhten Wellengang durch aufkommenden Wind. Ungeübte Schwimmer sowie Kinder und auch ältere Personen sollten bei einer gehissten gelben Flagge darauf verzichten, ins Wasser zu gehen.

Eine rote Flagge signalisiert dagegen, dass mit lebensgefährlichen Risiken wie einer starken Strömung, einem hohen Wellengang, Sturm oder einem Gewitter zu rechnen ist – in diesem Fall sollte jeder das Baden und Schwimmen unterlassen. Grundsätzlich muss bei einem aufziehenden Gewitter unverzüglich das Wasser, egal ob man im See, Meer, Fluss oder im Freibad ist, verlassen und am besten ein festes Gebäude aufgesucht werden, denn Blitzeinschläge im Wasser sind lebensgefährlich.

Wichtig: Muskelkrämpfen vorbeugen

Aber es gibt noch weitere Maßnahmen, um sein Unfallrisiko beim Baden erheblich zu reduzieren. Grundsätzlich ist es laut Gesundheitsexperten wichtig, nur zu schwimmen, wenn man gesund ist und sich wohlfühlt. Der DLRG rät zudem, weder mit vollem noch mit ganz leerem Magen und auch nicht alkoholisiert ins Wasser zu gehen. Wenn möglich, sollte man sich kurz bevor man ins Wasser geht, abduschen und sich so abkühlen, anderenfalls kann es insbesondere bei hohen Außentemperaturen beispielsweise zu einem Herz- oder Kreislaufversagen kommen.

Zahlreiche Badeunfälle ereignen sich auch, weil die Verunfallten ihr Können und ihre Kraft beim Schwimmen überschätzten. Grundsätzlich sollte man daher nur so weit hinausschwimmen oder tief tauchen, wie man ohne konditionelle Probleme wieder zum Ufer zurückkommt. Eine Überanstrengung kann nämlich auch im Wasser schnell zu Muskelkrämpfen führen. Mit solchen Krämpfen sind jedoch Schwimmbewegungen nur noch schwer möglich. Auch wenn man beim Baden friert, ist es wichtig, das Wasser sofort zu verlassen, denn auch eine Unterkühlung kann leicht zu Muskelkrämpfen führen.

Wenn Nichtschwimmer und Kinder baden gehen

Nichtschwimmer sollten maximal bis zum Bauch und am besten in einem Nichtschwimmerbecken ins Wasser gehen. Kinder sollten, egal ob sie schwimmen können oder nicht, jederzeit durch Erwachsene beaufsichtigt werden. Auch aufblasbare Schwimmhilfen wie Schwimmtiere, -bälle oder -reifen bieten laut DLRG keine ausreichende Sicherheit vor dem Ertrinken.

Übrigens, ein Kleinkind kann selbst bei einer nur 20 oder 30 Zentimeter hohen Wasserstelle den Kopf nicht mehr alleine herausheben. Es würde ohne Hilfe unbemerkt ertrinken. Der DLRG rät, Kindern so früh wie möglich das Schwimmen beizubringen. Entsprechende Schwimmkurse gibt es bereits für Kinder ab dem vierten Lebensjahr. Tipp: Kindgerecht aufbereitete Baderegeln stehen unter anderem als mehrsprachiges Faltblatt, als Malvorlage und auch als Lied zum Download beim Webportal des DLRG zur Verfügung.

Lebensgefährliche Wasserstellen in Naturgewässern …

Grundsätzlich ist es wichtig, sich bei natürlichen Gewässern sowie bei Hallen- oder Freibädern an die vorhandenen Hinweis- und Verbotsschilder zu halten – sie informieren häufig auch darüber, an welchen Stellen es zu gefährlich ist, ins Wasser zu springen oder zu schwimmen. Nämlich Regionen in Gewässern, die ein erhöhtes Unfallrisiko bergen.

So sollte man nicht in der Nähe von Booten oder Schiffen baden. Bei Naturgewässern wie Seen und Flüssen sind Wasserstellen mit hervorstehenden Felsen, Brückenpfeilern, sumpfigen Uferzonen oder einem stark bewachsenen Untergrund zu meiden. Lebensgefährlich sind auch Zonen in Naturgewässern mit plötzlichen Untiefen, starken Strömungen, Brandungen oder Wasserfälle.

… und in Frei- und Hallenbädern

Doch selbst in Frei- und Hallenbädern gibt es gefährliche Stellen. Dazu gehören Regionen unter Sprunganlagen, der Auslauf von Rutschen sowie Bereiche, in denen das Wasser angesaugt wird, wie zum Beispiel Ansaugöffnungen für Wasserstrahlanlagen und Strömungskanäle. Wer ins Wasser springen möchte, muss sich zum einen sicher sein, dass die Wasserstelle dazu tief genug ist und zum anderen, dass keine anderen Personen oder sonstigen Hindernisse wie Felsen unter einem sind.

Detaillierte Sicherheitstipps für öffentliche Gewässer sowie für Frei- oder Hallenbäder sind im Webauftritt des DLRG aufrufbar. Der DLRG weist darauf hin, dass man niemals aus Spaß um Hilfe rufen sollte, sondern nur dann, wenn man selbst oder ein anderer wirklich in Not ist.

Quelle: (verpd)

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