Ein vor Kurzem veröffentlichter Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit zeigt unter anderem, wie fit sich Senioren fühlen, aber auch welche Gesundheitsleiden bei Älteren häufig zu einem Krankenhausaufenthalt führen.

Bei Renteneintritt fühlen sich viele Bürger hierzulande noch gesund und ohne krankheitsbedingte Einschränkungen. Allerdings nimmt diese Zufriedenheit mit steigendem Alter ab. Wobei es bei den häufig auftretenden gesundheitlichen Leiden, die bei Senioren eine stationäre Behandlung nach sich ziehen, geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Zu diesen Ergebnissen kommt ein jüngst vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlichter Bericht, der unter Berücksichtigung verschiedenster offizieller Statistiken erstellt wurde.

Von den rund 81,2 Millionen Menschen, die in Deutschland Ende 2014 lebten, waren knapp 17,1 Millionen ab 65 Jahre alt. Das heißt, mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) der Bevölkerung ist 65 Jahre oder älter. Im Vergleich zum Jahr 1990 ist damit die Anzahl der Senioren um 43,5 Prozent angewachsen – Tendenz weiterhin steigend.

Die meisten der ab 65-Jährigen fühlen sich gesundheitlich fit. Allerdings nimmt diese Zufriedenheit mit zunehmendem Alter stark ab. Dies geht aus dem vor Kurzem veröffentlichten Bericht Ältere Menschen in Deutschland und der EU des Bundesministeriums für Gesundheit hervor, der auf mehreren aktuellen offiziellen Statistiken und Umfragen basiert.

Die meisten der 65 bis 69-Jährigen fühlen sich fit

In einer Umfrage von 2013 gab nur jeder Vierte (24 Prozent) der Generation 65 plus an, dass er in den letzten vier Wochen vor der Befragung unter einer gesundheitlichen Beeinträchtigung litt, die zu Einschränkungen seiner gewohnten Tätigkeiten führte. Doch mit zunehmendem Alter nimmt das gesundheitliche Wohlbefinden ab. Während sich bei den 65- bis 69-Jährigen nur 18 Prozent als krank oder unfallverletzt bezeichneten, waren es bei den 70- bis 74-Jährigen bereits 21 Prozent und bei den über 75-Jährigen sogar 28 Prozent.

Dass mit steigendem Alter die Zufriedenheit hinsichtlich des gesundheitlichen Befindens abnimmt, zeigt auch eine andere Befragung aus dem Jahr 2014. Hier beschrieb knapp die Hälfte der Befragten, nämlich 49 Prozent der 65- bis 74-Jährigen, ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut. Bei den ab 85-Jährigen waren es jedoch nur noch 15 Prozent.

Mit steigendem Alter steigt auch das Risiko eines stationären Krankenhausaufenthaltes. Während es bei den 45- bis 64-Jährigen circa 20.700 stationäre Behandlungen je 100.000 Einwohner gab, waren es bei den ab 65-Jährigen 49.800 Krankenhausbehandlungen pro 100.000 Einwohner, also mehr als doppelt so viele. Konkret war fast jeder zweite stationär behandelte Patient, nämlich 43 Prozent, 65 Jahre oder älter.

Die Hauptursachen für eine stationäre Behandlung bei Senioren

Die häufigste Ursache, warum Männer und Frauen ab dem 65. Lebensjahr 2014 eine Krankenhausbehandlung benötigten, waren Krankheiten des Kreislaufsystems. Bei den weiteren Gebrechen, die zu einem Krankenhausaufenthalt führten, gab es deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Bei den Männern waren es die Leiden Neubildungen/Krebs (Platz zwei), Krankheiten des Verdauungsorgans (Platz drei), Vergiftungen, Verletzungen oder andere Folgen eines Unfalles (Platz vier), und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (Platz fünf).

Im Gegensatz dazu wurden bei den Frauen am häufigsten folgende Diagnosen, die zu einem stationären Aufenthalt führten, gestellt: Vergiftungen, Verletzungen oder andere Folgen eines Unfalles (Platz zwei), Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (Platz drei), Neubildungen/Krebs (Platz vier) und Erkrankungen des Verdauungsorgans (Platz fünf).

Laut BMG ist in den letzten acht Jahren die Zahl der notwendigen stationären Behandlungen von Personen der Generation 65 plus leicht gestiegen. „Dies ist nicht zwingend ein Hinweis darauf, dass die Menschen öfter krank sind. Vielmehr deutet es darauf hin, dass ältere Personen aufgrund der steigenden Lebenserwartung häufiger ins Krankenhaus müssen“, wie im Bericht zu lesen ist.

Pflegefall-Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Alter

Zwar steigt generell die Wahrscheinlichkeit, im Alter ein Pflegefall zu werden, doch besonders hoch ist das Risiko ab 80 Jahren. Insgesamt waren 2013 2,6 Millionen Menschen aufgrund eines körperlichen, seelischen oder psychischen Gebrechens pflegebedürftig. Von allen bis 14-Jährigen waren 0,7 Prozent pflegebedürftig, von den 15- bis 59-Jährigen 0,6 Prozent, von den 60- bis 64-Jährigen 1,9 Prozent und von 65- bis 69-Jährigen drei Prozent.

Von allen 70- bis 74-jährigen Bürgern war jeder Zwanzigste (fünf Prozent) ein Pflegefall. Bei den 75- bis 79-Jährigen war es schon jeder Zehnte (9,8 Prozent). Besonders hoch ist der Anteil der ab 80-Jährigen. Bei den 80- bis 84-Jährigen war jeder Fünfte pflegebedürftig (21 Prozent) und bei den 85- bis 89-Jährigen sogar mehr als jeder Dritte (38,2 Prozent). Von allen ab 90-Jährigen war die Mehrheit, nämlich mehr als zwei Drittel beziehungsweise 64,4 Prozent, auf eine Pflege angewiesen.

Auch wenn die Bürger hierzulande im Durchschnitt weitaus später als in früheren Jahren unter gesundheitlichen Gebrechen leiden, ist es aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung wichtig, dass jeder Einzelne für den Krankheits- und insbesondere für den Pflegefall ausreichend vorsorgt.

Gute Vorsorge für einen sorgenfreien Lebensabend

Wer als gesetzlich Krankenversicherter bereits im Erwerbsleben eine private Krankenzusatz-Versicherung abschließt, profitiert doppelt. Zum einen gilt in der Regel: Je jünger der Versicherte bei Abschluss des Vertrages ist, desto niedriger sind auch seine zu zahlenden Prämien. Zum anderen erhält man im Falle des Falles die besseren Leistungen und den Komfort einer privaten Krankenversicherung.

Eine private Krankenzusatz-Police bietet je nach Vertragsvereinbarung zum Beispiel eine freie Wahl zwischen Heilpraktiker oder Ärzten mit oder ohne Kassenzulassung oder eine Krankenhaus-Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer mit Chefarztbehandlung. Je Leistungsvereinbarung ist auch die Übernahme von Mehrkosten für Medikamente, Behandlungen und Hilfsmittel wie Brillen oder Hörgeräte, welche die gesetzliche Krankenkasse teilweise oder gar nicht zahlt, möglich.

Besonders wichtig ist die private Pflegevorsorge, da die gesetzliche Pflegeversicherung nur teilweise die anfallenden Pflegekosten abdeckt. Die private Versicherungsbranche bietet hierzu diverse Lösungen an, um eine ausreichende finanzielle Sicherheit bei Pflegebedürftigkeit für den Betroffenen, aber auch für seine Angehörigen zu gewährleisten. Unter bestimmten Voraussetzungen wird eine privat abgeschlossene Pflegezusatz-Versicherung sogar mit bis zu 60 Euro im Jahr staatlich gefördert.

Quelle: (verpd)

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Datenschutzerklärung Verstanden