Seit Jahren steigt die durchschnittliche Dauer, wie lange Rentenbezieher eine gesetzliche Altersrente bis zu ihrem Tod erhalten, an, wie aktuelle Zahlen der Deutschen Rentenversicherung belegen. Weiterhin gibt es diesbezüglich aber zwischen den Geschlechtern erhebliche Unterschiede.

Letztes Jahr ist die durchschnittliche Länge des Bezugs einer gesetzlichen Altersrente auf fast 21,4 Jahre gestiegen. Dabei bezogen Männer ihre Altersbezüge fast 19,6 Jahre und Frauen knapp 23,1 Jahre lang. Dies zeigen aktuelle Daten der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Nach den aktuellen Modellrechnungen für Kohortensterbetafeln der Geburtsjahrgänge von 1971 bis 2017 des Statistischen Bundesamtes (Destatis) können 2017 geborene Jungen statistisch gesehen damit rechnen, im Schnitt 84,3 Jahre alt zu werden. Für Mädchen der gleichen Geburtsjahrgänge liegt der Wert bei 88,2 Jahren. Bei den Kohortensterbetafeln handelt es sich laut Destatis um eine Längsschnittbetrachtung mit Modellberechnungen, die unter anderem die Sterbefälle und die Bevölkerungszahlen eines Geburtsjahrgangs über die Zeit hinweg berücksichtigen.

Wie die Destatis-Berechnungen weiter zeigen, haben 1950 geborene Männer ab dem 65 Lebensjahr noch eine Lebenserwartung von weiteren 19,2 Jahren und 65-jährige Frauen des gleichen Geburtsjahres können auf weitere 22,7 Jahre hoffen. Bei Männern, die 2017 geboren sind, liegt die fernere Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren sogar bei 27,1 Jahren, also einer Lebenserwartung bis 92,1 Jahren. Den 2017 geborenen Frauen wird im Alter von 65 Jahren noch eine weitere Lebenszeit bis zu 29,3 Jahren prognostiziert – also ein Lebensalter von insgesamt 94,3 Jahren.

Neue Rekordwerte bei der Rentenbezugsdauer

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Dauer des Bezugs einer gesetzlichen Altersrente, die ab dem Rentenbeginn bis zum Tod des Rentenbeziehers bezahlt wird, immer weiter ansteigt. Nach aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) hat sich die durchschnittliche Bezugsdauer einer gesetzlichen Altersrente ab Rentenbeginn bis zum Tod des Rentners – und damit bis zum Rentenwegfall – von 21,32 Jahren in 2018 auf 21,36 Jahre in 2019 erhöht.

Wie die DRV-Zahlen weiter zeigen, beziehen Frauen im Schnitt 23,09 Jahre lang eine gesetzliche Altersrente – und damit deutlich länger als Männer, deren Rentenbezugsdauer bei durchschnittlich 19,55 Jahren liegt. Auf Zehnjahressicht betrachtet ergibt sich ein Zuwachs um etwa drei Jahre bei den Männern und um weit über zwei Jahren bei den Frauen.

Betrachtet man nur die gesetzliche reguläre Altersrente (Regelaltersrente), so bekamen die Bundesbürger bis 2019 im Schnitt 22,88 Jahre lang derartige gesetzliche Altersbezüge bis zu ihrem Ableben. Bei den Männern lag der Wert bei 20,65 Jahren, bei den Frauen bei 24,41 Jahren. Im Vergleich zu vor zehn Jahren entspricht dies einem Zuwachs von rund eineinhalb Jahren bei den Männern beziehungsweise knapp zwei Jahren bei den Frauen.

Altersrentner(innen) werden über 80 beziehungsweise 84 Jahre alt

Die DRV-Daten geben auch Aufschluss über das durchschnittliche Sterbealter eines Rentners und damit, ab welchem Alter die gesetzliche Altersrente weggefallen ist (Rentenwegfallsalter). Dieses lag im vergangenen Jahr bei den Beziehern einer gesetzlichen Altersrente im Schnitt bei 82,52 Jahren.

Männer mit einer gesetzlichen Altersrente starben 2019 im Durchschnitt mit 80,53 und Frauen, die eine Altersrente erhielten, mit 84,44 Jahren. Damit lebten männliche Altersrentenbezieher um 0,2 Jahre und weibliche um knapp 0,1 Jahre länger als noch im Vorjahr.

Betrachtet man nur die Regelaltersrenten, so lag das durchschnittliche Rentenwegfallsalter jeweils rund zwei Jahre höher. Bei den Männern betrug das durchschnittliche Rentenwegfallsalter 82,01 Jahre, bei den Frauen 86,58 Jahre. Über die Geschlechter hinweg sterben Regelaltersrentner mit 84,72 Jahren.

Steigende Lebenserwartung, längerer Rentenbezug

Grund für die weiterhin steigende Rentenbezugsdauer ist die steigende Lebenserwartung. Doch wer länger lebt, kann zwar mit einer längeren Rentendauer rechnen und braucht aber auch länger ein entsprechendes Alterseinkommen, um den eigenen Ruhestand sorgenfrei genießen zu können.

Für den Einzelnen ist es daher wichtig, schon frühzeitig an eine finanzielle Absicherung für das Alter zu denken, denn die Höhe der gesetzlichen Altersrente beträgt in der Regel nicht einmal die Hälfte des bisherigen Erwerbseinkommens, wie es vor dem Rentenbezug war.

Selbst wer derzeit keinen finanziellen Spielraum dafür sieht, erfährt durch die Beratung eines Versicherungsfachmanns oftmals von Absicherungslösungen, teils sogar mit staatlicher Förderung, auf die er ohne eine gründliche Analyse nicht gekommen wäre.

Quelle: (verpd)

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