Die Altersarmut in Deutschland nimmt stetig zu. Neueste Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, welche Personen und Regionen besonders betroffen sind.

Die Altersarmut betrifft in Deutschland immer mehr Menschen, wobei sie vor allem Frauen und Männer in den alten Bundesländern angeht. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben im vergangenen Jahr knapp 465.000 Personen über 65 Jahren Leistungen der Grundsicherung bezogen. Die Zahl aller Grundsicherungs-Empfänger ist auf knapp 900.000 gestiegen.

In ganz Deutschland gab es nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) Ende 2012 464.836 Personen über 65 Jahre, die Leistungen der Grundsicherung im Alter bezogen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 6,6 Prozent oder um gut 28.600 Personen. Insgesamt nahm die Zahl der Grundsicherungs-Empfänger (einschließlich der Empfänger von Grundsicherung wegen dauerhafter Erwerbsminderung) um knapp 56.000 auf 899.846 Personen zu (2011: 844.030 Empfänger).

2011 lag die Zahl der Personen im Rentenalter, die auf Grundsicherung angewiesen sind, bei einem Rekordwert von 436.210. Frauen sind dabei stärker betroffen als Männer. Bei allen über 65-Jährigen Grundsicherungs-Empfängern waren dies knapp 37 Prozent Männer (171.029 Senioren) und über 63 Prozent Frauen (293.807 Einwohnerinnen).

Regionale Konzentration

Das Problem der Altersarmut konzentriert sich auf die Stadtstaaten sowie auf die alten Bundesländer. In der früheren Bundesrepublik (ohne Berlin) waren den neuen statistischen Daten zufolge Ende 2012 bereits 30 von 1.000 Einwohnern über 65 Jahre auf Grundsicherung angewiesen. In den neuen Bundesländern (einschließlich des schlechten Ergebnisses von Berlin) mussten nur 20 von 1.000 Einwohnern im Alter von über 65 Jahre diese Sozialleistung in Anspruch nehmen.

Die höchste Grundsicherungsquote bei Älteren unter allen Bundesländern wurde Ende 2012 in Hamburg mit 6,2 Prozent festgestellt, wobei Männer und Frauen in gleichem Umfang (jeweils 62 von 1.000 Einwohnern über 65 Jahre) betroffen waren. Es folgen Bremen mit einer Quote von 5,5 Prozent (Männer: 4,5 Prozent; Frauen: 6,2 Prozent) und Berlin mit 5,3 Prozent (Männer: 5,2 Prozent; Frauen: 5,3 Prozent). Unter den Flächenstaaten Westdeutschlands schneidet Baden-Württemberg am besten ab. Hier lag die Quote bei 2,1 Prozent (Männer: 1,8 Prozent; Frauen: 2,3 Prozent).

In Thüringen und Sachsen fast kein Thema

Für das frühere Bundesgebiet nannte Destatis für Männer im Rentenalter eine Grundsicherungsquote von 2,5 Prozent, die der Frauen lag aber mit 3,3 Prozent deutlich höher. In den neuen Ländern, in denen Männer und Frauen durch ihre Zeiten der Vollbeschäftigung zu DDR-Zeiten mehr Rentenpunkte angesammelt haben, stellt sich die Problematik der Altersarmut derzeit nicht.

In Thüringen liegt die Grundsicherungsquote älterer Menschen bei 1,0 Prozent. Bei den über 65-jährigen Männern müssen nur acht von 1.000 Grundsicherung in Anspruch nehmen. Bei den Frauen sind es entsprechend elf. Auch für Sachsen wird eine gleich gute Quote von ebenfalls 1,0 Prozent ausgewiesen.

Vorausschauendes Handeln ist gefragt

Wer verhindern möchte, dass er im Alter auf eine Grundsicherung angewiesen ist beziehungsweise sicherstellen möchte, dass er seinen bisherigen Lebensstandard auch im Rentenalter erhalten kann, sollte bereits möglichst früh eine sinnvolle Altersvorsorge aufbauen. Dies kann über eine betrieblich sowie staatlich geförderte und/oder private Anlageform erfolgen.

Wie hoch die voraussichtliche Rentenlücke ohne zusätzliche Vorsorge tatsächlich sein wird und welche individuell passenden Altersvorsorgeformen, teils sogar mit staatlicher Unterstützung, für den Einzelnen infrage kommen, können bei einem Fischer & Fischer Versicherungsexperten erfragt werden.

(verpd)

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