Eine aktuelle Studie sieht eine schiefe Lastenverteilung bei der Rente zu Ungunsten von Eltern. Zudem zahlt jedes Kind im Erwachsenenalter mehr in die Rentenkasse ein als es später als Rentenleistung erhält.

Die Bertelsmann Stiftung hat in einer Untersuchung einen „Fehler im System“ der gesetzlichen Rentenversicherung ausgemacht, der Familien benachteiligt. Zum einen muss nach dem bisherigen gesetzlichen Rentensystem ein jetziges Kind später einmal mehr in die Rentenkasse einzahlen als es im Rentenalter Leistung erhält. Zum anderen profitieren davon auch seine Eltern nicht.

Im Auftrag der Bertelsmann Stiftung untersuchte Professor Dr. Martin Werding von der Universität Bochum in der Studie „Familien in der gesetzlichen Rentenversicherung: Das Umlageverfahren auf dem Prüfstand“, wie die Zahlungsströme als Beitragszahler in die Rentenversicherung und als Rentner in der Phase des Ruhestands fließen. Im Ergebnis wird nicht nur die Nachhaltigkeit des Rentensystems bezweifelt.

Nachteile für jetzige Eltern und ihre Kinder

Vielmehr wird auch ein starkes Ungleichgewicht in der Behandlung von Eltern und Kinderlosen festgestellt, deren Rente von der nachfolgenden Generation mitbezahlt werden müssten. So zahlt den Berechnungen Wedings zufolge ein heute 13-jähriges Kind im Durchschnitt 77.000 Euro mehr in die Rentenkasse ein als es einmal herausbekommen wird.

Doch auch die Eltern haben keinen Vorteil von diesem Überschuss in die Rentenkasse, den sie durch die Gründung einer Familie erst ermöglicht haben. Zum einen zahlen sie nicht weniger Beiträge als Kinderlose in die Rentenkasse, zum anderen erhöht sich durch ein Kind ihre eigene Rente nicht wesentlich.

Handlungsdruck könnte die Justiz herstellen

Grundsätzlich funktioniert ein umlagefinanziertes System so, dass die aktive Bevölkerung für die Finanzierung der Renten aufkommt. Die zu geringe Geburtenrate wird laut Expertenmeinung langfristig aber dafür sorgen, dass die Zahl der Erwerbstätigen sinken wird – auch wenn derzeit die Zuwanderungsgewinne noch für einen Ausgleich sorgen. Auf der anderen Seite steigt die Zahl der Rentner, wobei die Langlebigkeit für einen immer längeren Rentenbezug sorgt. Schon heute zahlt der Staat jährlich über 80 Milliarden Euro in die Rentenkasse, um das System zu stabilisieren.

Ob es bei der Lastenverteilung auf die Beitragszahler (mit und ohne Kinder) gerecht zugeht oder nicht, wirft der Studie zufolge verfassungsrechtliche Fragen auf. Das Bundesverfassungs-Gericht habe bereits entschieden, dass es in der sozialen Pflegeversicherung eine Schieflage gegeben habe. Deshalb zahlen heute Kinderlose 0,25 Prozentpunkte mehr Beitrag. Derzeit seien auch Klagen zur Rentenversicherung anhängig.

Sicherheit für den Einzelnen

Wer sichergehen möchte, dass er im Alter trotz immer wiederkehrenden Schwierigkeiten bei der Finanzierung der gesetzlichen Rente und möglicher Änderungen an den Rentenansprüchen finanziell abgesichert ist, sollte frühzeitig vorsorgen.

Bei der Ermittlung, wie hoch die gesetzliche Rente voraussichtlich sein wird und wie viel Einkommen zur Sicherung des Lebensstandards notwendig wäre, berät auf Wunsch ein Fischer & Fischer Versicherungsfachmann.

Er kann zudem Tipps geben, mit welchen individuell passenden Vorsorgemöglichkeiten, teils sogar staatlich gefördert, sich eine Einkommenslücke am besten schließen lässt.

(verpd)

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