Smartphones ermöglichen es, bei Notfällen fast an jedem Ort Hilfe zu holen oder die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten – vorausgesetzt man hat die passenden Rufnummern und Apps.

Nicht in jeder Situation kommt man alleine zu recht. Egal ob bei einem Unfall mit Verletzten, einer plötzlich auftretenden Gefahr wie einer Vergiftung, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall, oder auch wenn man Opfer eines Verbrechens wird, ist es wichtig, möglichst schnell Hilfe holen zu können. Die passenden Apps und Notrufnummern auf dem Smartphone bieten hier eine sinnvolle Unterstützung.

Die wichtigste Notrufnummer in Deutschland, den Ländern der Europäischen Union und vielen europäischen Ländern wie Schweiz, Norwegen, Lichtenstein, Island, Russland und der Türkei, um bei Notfällen die Polizei, die Feuerwehr oder den Rettungsdienst zu rufen, ist die 112. Sie funktioniert kostenfrei vom Festnetz und vom Mobilfunknetz aus. Die 112 ist für akute Notfallsituationen gedacht. Darunter fällt zum Beispiel ein schwerer Unfall, wenn man Opfer eines Verbrechens wird oder wurde sowie ein Haus- oder Autobrand.

Aber auch ein plötzlich auftretendes lebensbedrohliches Leiden wie der Verdacht auf einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, eine Vergiftung, bei Bewusstlosigkeit oder Atmungsstörungen oder bei erheblichen Verletzungen ist es sinnvoll, Hilfe unter der 112 anzufordern.

Von ärztlicher Hilfe bis zum Pannenservice

Wer außerhalb der üblichen Sprechzeiten wie nachts oder am Wochenende hierzulande ärztliche Hilfe benötigt, zum Beispiel wegen starker Bauch- oder Rückenschmerzen oder hohem Fieber, aber nicht in Lebensgefahr ist, kann die Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, die 116 117, anrufen.

Ist es bei einem Verkehrsunfall oder einer Panne notwendig, das Kfz am Unfall- oder Pannenort wieder betriebsbereit zu bekommen oder notfalls auch abschleppen zu lassen, hilft ein Kfz-Schutzbrief weiter. Dieser ist als separate Police oder als Zusatzbaustein in einer bestehenden Kfz-Versicherung erhältlich. Mithilfe einer speziellen Notrufnummer oder auch einer App des Schutzbriefanbieters kann der Versicherte bei einer Panne oder einem Unfall in der Regel rund um die Uhr einen Pannen- oder Abschleppdienst anfordern.

Auch andere Versicherer bieten ihren Kunden für Notfälle entsprechende Hotline-Nummern und Apps an. Sinnvoll ist es, sich insbesondere die Schadenservicenummern und Kontaktmöglichkeiten einer bestehenden Kfz-, Auslandsreisekranken-, Reiseabbruch-, Privathaftpflicht- und/oder Rechtsschutz-Versicherung zu speichern.

Hilfe auf Reisen

Wer ins Ausland reist, sollte sich neben der EU-weiten Notrufnummer 112 eventuell auch vorhandene landespezifische Notrufnummern, zum Beispiel für die Polizei, den Notarzt, die Feuerwehr oder andere Notdienste, im Smartphone abspeichern. In Deutschland kann beispielsweise die Polizei neben der Notrufnummer 112 auch mit 110, in Österreich mit 133, in der Schweiz mit 117, in Belgien mit 101, in Frankreich mit 17, in Belgien mit 101, in Polen mit 997 und in Tschechien mit 158 gerufen werden.

Der (Berg-)Rettungsdienst hat in Österreich und der Schweiz beispielsweise neben der Notrufnummer 112 die nationale Rufnummer 144, in Belgien die 100, in Polen die 999 und in Frankreich die 15.

Das Auswärtige Amt stellt für Auslandsreisen den Bürgern zudem die App „Sicher Reisen“ kostenlos zur Verfügung. Diese enthält neben abrufbaren Reise- und Sicherheitshinweisen auch Informationen darüber, was in Notfällen zu tun ist und welche deutsche Vertretung (Botschaft oder Konsulat) es im jeweiligen Land gibt.

24-Stunden-Hotline des Auswärtigen Amtes

Zudem sollten die Telefonnummern der im Urlaubsland ansässigen deutschen Auslandsvertretung mitgeführt werden. Diese Auslandsvertretungen sind wichtige Anlaufstellen für Notfälle im Ausland, zum Beispiel, wenn einem der Pass oder das Geld gestohlen oder man Opfer eines sonstigen Verbrechens wurde.

Für dringende Notfälle gibt es vom Auswärtigen Amt eine 24-Stunden-Hotline unter +49 30 18170. Das Auswärtige Amt rät außerdem allen Auslandsreisenden, „sich unabhängig vom Land, das sie besuchen, und von der Dauer des Auslandsaufenthalts in die Krisenvorsorgeliste „Elefand“ des Auswärtigen Amts einzutragen.“

Dadurch hat die Botschaft im Notfall, zum Beispiel nach einer Naturkatastrophe oder einem Terroranschlag, meist schneller die Möglichkeit, den Reisenden zu kontaktieren und zu unterstützen.

Wenn die Geldkarte weg ist

Es gibt noch weitere wichtige Notrufnummern: Eltern, deren Kind plötzlich verschwunden ist, aber auch Kinder, die sich verlaufen haben, können die EU-weite einheitliche Notrufnummer 116 000 für vermisste Kinder rund um die Uhr anrufen.

Wird einem die Geld- beziehungsweise Kreditkarte gestohlen, ist eine Sperrung fast aller Karten mit der Sperrnotrufnummer 116 116 innerhalb Deutschlands gebührenfrei möglich. Im Ausland ist vor der 116 116 oder der (0)30 4050 4050 die Vorwahl für Deutschland, meist die +49, zu wählen. Manche Geldinstitute wie die Postbank, die nicht am Sperrnotruf angeschlossen sind, haben eine eigene Sperrnotrufnummer, die dort zu erfragen ist. Informationen zum Thema Kartensperre finden sich unter www.kartensicherheit.de.

Wurde einem das Smartphone gestohlen oder hat man es verloren, sollte man die notwendige Sperrnotrufnummer des jeweiligen Mobilfunkanbieters kennen. Diese und alle anderen Notrufnummern sollte man daher am besten auch in Papierform mitführen.

Quelle: (verpd)

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