Die stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung kann schnell zu einem Wohnungsbrand werden – und zwar auch dann, wenn statt echter Kerzen elektrische Lichterketten eingesetzt werden. Denn nicht nur die Flammen, sondern auch die kleinen Birnchen können sehr heiß werden. Die Alternative: LEDs.
Die Zeit von November bis zum Neujahr ist gefährlich, denn genau in dieser Zeit brennt es besonders häufig in Wohnungen und Häusern. Die Gründe dafür sind offensichtlich: Weihnachtsgestecke oder Christbäume mit echten Kerzen können ruckzuck einen Brand auslösen. Doch selbst die elektrischen Alternativen mit den kleinen Birnchen können zum Problem werden, da diese ebenfalls sehr heiß werden. Besser, sicherer und außerdem deutlich energiesparender sind Varianten mit LEDs.
Die Experten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) haben eindeutige Belege zur erhöhten Brandgefahr in der Adventszeit. Denn zum Jahresende verzeichnen die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer rund 50 Prozent mehr Feuerschäden als beispielsweise in den Frühjahrs- und Herbstmonaten.
Viele dieser Brandschäden in der Adventszeit würden sich verhindern lassen, denn neue Beleuchtungstechniken wie die LEDs verringern das Brandrisiko deutlich. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich der Gefahren bewusst sein und praktische Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um Risiken zu reduzieren und entspannt feiern zu können“, erklärt Dr. Hermann Dinkler, Brand- und Explosionsschutzexperte beim TÜV-Verband (VdTÜV).
Kerzen sind schön, aber auch extrem heiß
Eine Kerzenflamme wird bis zu 800 Grad Celsius heiß. Das bedeutet: Bereits die Strahlungswärme reicht aus, um beispielsweise einen Vorhang, trockene Zweige an einem Gesteck oder Strohsterne zu entzünden. Und dann dauert es nur wenige Minuten und ein Raum steht komplett in Flammen, wie ein Video des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V., das online abrufbar ist, verdeutlicht.
„Echte Kerzen dürfen niemals unbeaufsichtigt brennen“, betont Dinkler und gibt gleichzeitig das Motto zum Brandschutz vor: „Der Letzte macht die Kerzen aus.“ Anderenfalls handelt man grob fahrlässig. Das wiederum kann dazu führen, dass die Hausrat- und/oder die Gebäudeversicherung die Versicherungsleistungen bei einem durch die Kerze verursachten Brand im Verhältnis zur Schwere der Schuld kürzt. Besondere Vorsicht ist aber auch bei der Verwendung von echten Kerzen an einem Christbaum angebracht.
„Insbesondere bei der Verwendung echter Kerzen ist Standfestigkeit ein absolutes Muss“, so Dinkler. Neben der Standfestigkeit sollte der Christbaumständer den Baum mit Wasser versorgen und so vor dem Austrocknen schützen. „Je trockener ein Baum ist, umso schneller steht er in Flammen“, erläutert Dinkler und verdeutlicht: „Fehlende Feuchtigkeit wirkt wie ein Brandbeschleuniger.“ Deshalb empfiehlt es sich, den Baum erst kurz vor den Festtagen aufzustellen, sodass er möglichst viel Feuchtigkeit hat. Zudem kann ein Blumensprüher helfen, den Baum oder das Gesteck feucht zu halten.
Die elektrischen Alternativen
Deutlich sicherer als Kerzen ist eine elektrische Beleuchtung. „Beim Kauf von Weihnachtsdekoration empfehlen wir dringend, auf die Qualität der Produkte zu achten“, betont Dinkler in diesem Zusammenhang. Das bedeutet: Die Beleuchtungen sollten ein Prüfzeichen nach den VDE-Bestimmungen tragen oder noch besser zusätzlich das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit. Auch die Zuleitungen, Mehrfachverteiler und Verlängerungskabel sollte man im Blick haben. Sie dürfen keine Schäden aufweisen und nicht überlastet werden.
Bei den elektrischen Alternativen gibt es Modelle mit Glühlämpchen und solche mit LEDs. Letztgenannte bieten mehrere Vorteile: Während kleine Glühlampen durchaus 200 Grad Celsius und mehr erreichen und damit beispielsweise Papier entzünden können, werden LEDs nicht heiß. Zudem benötigen die LEDs deutlich weniger Strom.
Mehr Informationen zum Thema bietet der der kostenlos herunterladbare Flyer „Lichterglanz statt Feuerbrunst“ der Aktion „Das sichere Haus e.V.“
Quelle: (verpd)