Einbruchdiebstähle in Betriebs- und Geschäftsräume sind keine Seltenheit, wie die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik zeigen. Es gibt jedoch diverse Sicherheitsmaßnahmen, die das Einbruchsrisiko für eine Firma reduzieren.

2015 verzeichnete die Polizei rund 89.000 Einbruchdiebstähle in Gewerbeobjekte. Der Gesamtschaden durch Einbrecher beträgt jährlich mehrere Hundert Millionen Euro. Ein umsichtiges Verhalten und geeignete Vorkehrungen könnten jedoch einige Schäden verhindern oder zumindest die Schadenhöhe reduzieren. Tipps dazu gibt es von der Versicherungswirtschaft und der Polizei.

Egal ob Handwerks-, Industrie-, Handels- oder auch Dienstleistungsbetriebe – jeder Gewerbebetrieb kann Opfer von Einbrechern werden. 2015 wurden fast 89.400 Fälle von Einbruchdiebstahl aus Büro-, Fabrikations-, Werkstatt- und Lagerräumen polizeilich erfasst, wie der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2015) zu entnehmen ist. Dies entspricht dem vierten Rückgang in Folge. Im Vergleich zu 2011 betrug das Minus rund zehn Prozent, und 2004 lag die Zahl solcher Delikte um fast 39.000 beziehungsweise rund ein Drittel höher.

Die Folgen eines Diebstahls

Dass ein Einbruch hauptsächlich in abgelegenen Gewerbegebieten „auf der grünen Wiese“ oder in unbewohnten, nachts menschenleeren Büro- und Geschäftshäusern in den Innenstädten geschieht, ist jedoch ein weitverbreiteter Irrtum. Denn genauso häufig sind nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) auch Objekte inmitten bewohnter Gebiete betroffen – vor allem, da diese häufig nur unzureichend gesichert sind.

Beliebte Diebesbeute sind laut GDV insbesondere Waren, Bargeld, Maschinen, Büroausstattungen oder andere hochwertige Ausrüstungsgegenstände. Häufig werden auch die Einrichtung oder wichtige Geschäftsunterlagen und -daten zerstört oder beschädigt. In der Folge solcher Schäden kann es schnell zu Produktionsausfällen oder Betriebsstillständen kommen, die im Extremfall sogar die Insolvenz der Firmen nach sich ziehen können. Doch mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen und der passenden Absicherung kann man das Risiko deutlich reduzieren.

Insbesondere bei Gewerbeobjekten scheitern die Täter häufig an Sicherungstechnik wie Einbruchmeldeanlagen oder mechanischen Sicherungen. Denn viele Einbrecher sind Gelegenheitstäter ohne Profi-Ausrüstung, die sich von sichtbarer Sicherungstechnik abschrecken lassen.

Sicherheitstipps für Unternehmer

Da aber immer noch in etwa zwei von drei Einbrüchen gelingen, hat der GDV zusammen mit der VdS Schadenverhütung GmbH und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes zur Schadenprävention die Broschüre „Schlechte Geschäfte für Einbrecher“ verfasst.

Wichtige Tipps, um sich vor ungebetenen Besuchern zu schützen:

  • Einbauen von mechanischen Sicherungen. Voraussetzung dafür sind stabile Wände, Decken und Böden. Darüber hinaus Einbau von geprüften einbruchhemmenden Türen und Fenstern.
  • Nachträgliches Sichern von Türen, Ganzglastüren, automatischen Schiebetüranlagen, Durchgängen und Schaufenstern durch Rollläden, die am besten innenseitig montiert werden.
  • Alarmanlage durch qualifizierte Unternehmen einbauen lassen. Eine Liste mit Adressen ist bei den (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstellen in vielen Bundesländern erhältlich.
  • Installation einer Videoüberwachung. Diese hat eine abschreckende Wirkung auf Einbrecher und kann der Polizei wichtige Informationen für die Täterverfolgung liefern.
  • Kooperation mit einem qualifizierten Wach- und Sicherheitsunternehmen, das die Polizei frühzeitig alarmieren kann.
  • Für eine ausreichende Beleuchtung sorgen: Diese ersetzt allein allerdings keine technischen Sicherungen.
  • Gebäude oder Grundstücke einfrieden: Mauern oder Zäune wirken wie Barrieren.

Sicherheitsrichtlinien und hilfreiche Broschüre

Weiterhin wird geraten, direkt am Gebäude – insbesondere an einbruchgefährdeten Stellen – eine Bepflanzung durch hohe und dichte Hecken oder Sträucher zu vermeiden. Denn diese bieten Einbrechern gegebenenfalls eine gute Deckung. Ebenfalls gefährlich sind gebäudenahe Bäume, die von Langfingern eventuell als Aufstiegshilfe genutzt werden könnten. Gleiches gilt auch für Leitern und Mülltonnen oder ähnliche bewegliche Gegenstände, die als Kletterhilfe missbraucht werden könnten.

Deshalb sollten diese möglichst ein- oder angeschlossen werden, so ein weiterer Tipp. Die 52-seitige Broschüre ist bei jeder Polizeidienststelle erhältlich und kann im Internet als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Als weitere Hilfe haben GDV, VdS und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes Sicherungsrichtlinien für Geschäfte und Betriebe (VdS 2333) erarbeitet. Diese Richtlinien helfen Unternehmern dabei, ein speziell auf den eigenen Betrieb zugeschnittenes Sicherungskonzept mit bedarfsgerechten und effektiven Schadenverhütungs-Maßnahmen zu erstellen, um so das Einbruchdiebstahl-Risiko reduzieren.

Quelle: (verpd)

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