Letztes Jahr gab es hierzulande an 2,1 Millionen Wohnhäusern Schäden, die durch bestehende Gebäudeversicherungen abgesichert waren. Die Schadenstatistik zeigt zudem, dass ein bestimmtes versichertes Risiko für besonders viele und ein anderes für extrem hohe Schäden verantwortlich ist.

Rund jedes zehnte Wohnhaus, für das eine Wohngebäudeversicherung bestand, hatte statistisch gesehen letztes Jahr einen versicherten Schaden. Die meisten dieser Schadenfälle entfielen auf ungeplant ausgetretenes Leitungswasser. Die teuersten versicherten Schäden je einzelnen Schadenfall wurde jedoch durch ein anderes Risiko verursacht, wie Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. verdeutlichen.

Letztes Jahr gab es hierzulande rund 19,2 Millionen Wohnhäuser. Für fast alle bestand eine Wohngebäudeversicherung. In den meisten dieser Policen sind Gebäudeschäden durch Brand, Sturm ab Windstärke acht, Hagel, Blitzschlag und bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser beispielsweise infolge eines Rohrbruchs versichert.

Zwar können in einer Gebäudeversicherungs-Police optional auch Elementarrisiken wie Überschwemmungen infolge Starkregen, Schneelast, Lawinen, Erdsenkung, Erdrutsch oder Erdbeben mitversichert werden, doch nur für 45 Prozent der Gebäude besteht ein solcher Versicherungsschutz. Dass ein möglichst umfassender Versicherungsschutz, der jede genannte versicherbare Gefahr beinhaltet, sinnvoll ist, zeigt die aktuelle Schadenstatistik der im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Wohngebäudeversicherer.

Die häufigsten …

Laut der Schadenstatistik wurden den Gebäudeversicherern alleine 2019 über 2,1 Millionen versicherte Gebäudeschäden gemeldet. Statistisch gesehen war damit mehr als jedes zweite Wohngebäude von einem versicherten Schaden betroffen. Insgesamt zahlten Gebäudeversicherer letztes Jahr für versicherte Schäden an den Häusern ihrer Kunden insgesamt 5,8 Milliarden Euro an Schaden(ersatz)-Leistungen. Das ist die dritthöchste Gesamtschadenleistung seit den letzten 20 Jahren.

Nur 2018 und 2013 war der versicherte Gesamtschaden an Wohngebäuden mit jeweils rund 6,0 Millionen Euro noch etwas höher. Ursache dafür waren in diesen Jahren hohe Sturm- und Hagelschäden. 2013 richteten Stürme und Hagel über eine Million Gebäudeschäden in Höhe von 2,4 Milliarden Euro und in 2018 1,2 Millionen Schadenereignisse in Höhe von 1,4 Milliarden Euro an.

Während 2018 die Sturm- und Hagelschäden noch zu den häufigsten Schadenfällen im Rahmen der bestehenden Gebäudeversicherungen gehörten, waren es in 2019 die zweithäufigsten. Letztes Jahr wurden den Gebäudeversicherern nämlich 770.000 Sturm- und Hagelschäden an Gebäuden gemeldet. Sie leisteten dafür rund 1,2 Milliarden Euro an Schadenleistung. Die durchschnittliche Schadenhöhe je Versicherungsfall lag bei 1.591 Euro.

… und die teuersten versicherten Gebäudeschäden

Deutlich mehr versicherte Gebäudeschäden wurden 2019 durch bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser verursacht. Fast 1,1 Millionen derartige Schäden wurden den Gebäudeversicherern gemeldet. Die gesamte Schadenhöhe belief sich auf knapp 3,1 Milliarden Euro. Insgesamt gehörten damit die Leitungswasserschäden letztes Jahr zu den häufigsten Schäden mit der höchsten Gesamtschadenleistung. Die durchschnittliche Schadenhöhe je Schadenfall betrug 2.881 Euro.

Deutlich teurer je Einzelfall sind dagegen die Feuerschäden. Mit im Schnitt 6.639 Euro Schadenhöhe je Schadenfall gehören sie zu den teuersten Schäden. 2019 gab es 180.000 versicherte Brandschäden an Wohnimmobilien mit einem Gesamtschaden von knapp 1,2 Milliarden Euro.

An zweiter Stelle bezüglich der Schadenhöhe je Einzelschaden liegen die Elementarschäden. Insgesamt gab es letztes Jahr an 50.000 Wohnhäusern, die über einen solchen Versicherungsschutz verfügten, entsprechende Schäden in einer Gesamthöhe von 180 Millionen Euro. Der Schadendurchschnitt je versicherten Elementarschaden belief sich damit auf 3.598 Euro.

Damit ein Haus gut abgesichert ist

Fast jedes in einer Gebäudeversicherung versicherbare Risiko kann im Einzelfall bis hin zur kompletten Zerstörung eines Hauses führen. Dies gilt auch für die Elementarschäden. Daher ist es wichtig, dass für das Haus ein umfassender Versicherungsschutz mit allen versicherbaren Gefahren inklusive der Elementarrisiken besteht. Auch die möglichen Schadenkosten gilt es bei der Wahl des passenden Versicherungsumfangs zu bedenken.

So gibt es Policen, die im Schadenfall nicht nur die Wiederbeschaffungs- oder Reparaturkosten der beschädigten Sachen erstatten, sondern auch die notwendigen Lösch-, Abbruch-, Aufräum-, Bewegungs- und Schutzkosten bis zur in der Versicherungspolice vereinbarten Höhe.

Zudem sollte die in der Versicherungspolice vereinbarte Versicherungssumme immer dem aktuellen Wert einer Immobilie entsprechen. Wenn wie in den meisten Policen ein sogenannter gleitender Neuwert vereinbart ist, bleibt auch künftig sichergestellt, dass die Versicherungssummen den steigenden Bau- und Materialpreisen angepasst werden. Hilfe bei der Auswahl des passenden Versicherungsschutzes gibt es vom Versicherungsvermittler.

Quelle: (verpd)

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