Immer wieder kommt es auch in Deutschland vor, dass Tornados auftreten und zum Teil hohe Schäden verursachen. Was man diesbezüglich zum Eigenschutz beachten sollte.

Vor Kurzem richtete ein Tornado in Nordrhein-Westfalen im Raum Viersen Schäden in Millionenhöhe an. Zudem wurden Personen verletzt. In den letzten zehn Jahren gab es hierzulande jährlich zahlreiche Tornados, die durch Augenzeugenberichte oder charakteristische Schadenvorkommnisse bestätigt wurden. Experten erklären, was man beachten sollte, wenn ein Tornado auftritt.

In den USA gibt es jedes Jahr Hunderte von schadensträchtigen Tornados. Doch auch in Deutschland treten laut den Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) jährlich zwischen 20 und 60 nachgewiesene Tornados auf, die Schäden verursachen. Den letzten größeren Tornado gab es hierzulande am 16. Mai 2018 im Raum Viersen. Dabei entstand nicht nur ein Schaden in Millionenhöhe, sondern es wurden auch zwei Personen verletzt.

Das Webportal www.tornadoliste.de listet alleine für letztes Jahr über 220 Sturmereignisse auf, bei denen es sich vermutlich aufgrund Augenzeugenberichten oder Schadensereignissen um Tornados handelte. Und auch in 2018 gab es bis Mitte Mai schon 15 bestätigte Tornados sowie rund 28 Verdachtsfälle. Ein Tornado ist ein kleinräumiger, schlauchartiger Wirbel, der bis zum Boden reicht. Damit ein Tornado entsteht, müssen laut Wetterexperten hohe Luftfeuchtigkeit, Schauer und Gewitter sowie eine starke Windzunahme und -drehung in höheren Luftschichten vorliegen.

Die Zerstörungskraft eines Tornados

Die Stärke eines Tornados wird nach der sogenannten Fujita-Skala – F0 bis F12 – entsprechend den angerichteten Schäden beurteilt, da die Windmessung innerhalb eines Tornados oftmals nicht möglich ist. Die Schäden entstehen zum einen durch die Windstärke selbst, aber auch durch die vom Tornado herumgewirbelte Gegenstände. Die Stufe F0 entspricht einem Tornado, der aufgrund einer Windgeschwindigkeit von 64 bis 116 Stundenkilometern Dachziegel anheben sowie Äste von Bäumen abreißen kann.

In F1 wird ein Tornado mit einer Windgeschwindigkeit von 117 bis 180 Stundenkilometern eingestuft, bei der Bäume abknicken, Autos von der Straße gefegt und Dachziegel mitgerissen werden können. Ein F2-Tornado, zudem vermutlich auch der Tornado aus dem Raum Viersen zählt, kann durch seine Windgeschwindigkeit von 181 bis 251 Stundenkilometern zudem große Bäume entwurzeln und ganze Dächer abdecken. Tornados der Stärke F3 können wegen der Windstärke von 252 bis 330 Stundenkilometern Mauern und Dächer von stabilen Häusern zerstören sowie Lkws umwerfen.

Allein in 2015 gab es in Deutschland drei F3-Tornados, nämlich in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg. F4-Tornados mit einer Windgeschwindigkeit von 331 bis 416 Stundenkilometern und F5-Wirbel mit über 417 bis 510 Stundenkilometern sowie Tornados ab F6 mit mehr als 511 Stundenkilometern Windstärke ziehen umfassende Totalschäden nach sich. F4- und F5-Tornados gab es hierzulande schon.

Die richtige Verhaltensweise bei einem herannahenden Tornado

Eine genaue Vorhersage, ob oder wann ein Tornado auftritt, ist hierzulande meist nicht möglich. Tritt ein Tornado in unmittelbarer Nähe auf, sollte man sich, anders als bei einem Gewitter, nicht in ein Auto setzen, denn schon relativ schwache Tornados können Autos von der Straße „wehen“. Kein guter Platz ist innerhalb eines Hauses direkt an Fenster oder Türen, denn da könnte man von herumfliegenden Gegenständen getroffen werden. Am sicherten sind Steinhäuser, und wenn keine Überschwemmung droht, hier insbesondere die Kellerräume.

Sieht man bereits von Weitem einen Tornado nahen, sollte man diesem, sofern noch möglich, unbedingt großräumig mit einem Abstand von einem Kilometer ausweichen. Laut DWD-Experten sind Tornados in der Regel nicht breiter als 100 Meter. Wird man im Freien von einem Tornado überrascht, „hilft es“, so ein Bericht des DWD, „sich zur Not flach auf den Boden zu legen, denn schwächere Tornados ziehen dann vielleicht über einen hinweg und die Gefahr ist so am geringsten, von umherfliegenden Gegenständen getroffen zu werden“.

Schäden, die bereits ein Tornado ab der Klasse F0 an einem Wohngebäude anrichtet, sind über eine bestehende Wohngebäudeversicherung und entsprechende Sturmschäden am Hausrat über eine abgeschlossene Hausratversicherung abgedeckt. Wird ein Auto wegen eines Tornados beispielsweise durch umherfliegende Äste beschädigt, ist dies durch eine bestehende Teilkaskoversicherung, die automatisch auch in einer Vollkaskoversicherung enthalten ist, abgedeckt. Denn in allen genannten Policen sind Sturmschäden ab einer Windstärke von 63 Stundenkilometern versichert.

Quelle: (verpd)

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