Corona hinterlässt in fast allen Lebensbereichen tiefe Spuren. Dies gilt in besonderem Maße für die Rangliste der größten Geschäftsrisiken aus Firmensicht, wie eine Umfrage belegt.

Betriebsunterbrechungen sind in Deutschland aus Unternehmenssicht betrachtet auch in diesem Jahr wieder die am meisten gefürchtete Gefahr. Dahinter folgen Pandemierisiken, eine Befürchtung, die im Vergleich zu 2020 bei den Firmen deutlich zugenommen hat. An dritter Stelle der häufigsten gefürchteten Unternehmensgefahren liegen Cybervorfälle. Dies ergab die aktuelle Ausgabe einer jährlich durchgeführten Befragung.

Ein global agierender Versicherer hat zum bereits zehnten Mal untersucht, welches die größten Risiken aus Unternehmenssicht sind. Grundlage für das „Risk Barometer 2021“ sind die Antworten von 2.796 Risikomanagern von Firmenkunden und Maklern sowie von Experten aus dem Unternehmens-Versicherungssegment des Versicherers aus 92 Ländern.

282 der Umfrageteilnehmer stammten aus Deutschland. Die Interviewten konnten bis zu drei Gefahren benennen. Die Befragung wurde Ende 2020 durchgeführt.

Einige gravierende Veränderungen in der Risikowahrnehmung

Die Gefahrenrangliste in Deutschland hat sich mit Ausnahme der ersten beiden Plätze im Vergleich zum Vorjahr deutlich geändert. Auf Platz eins findet sich wie im Vorjahr die Gefahr der Betriebsunterbrechungen mit der Hälfte der Nennungen. Die Betriebsunterbrechungen führen damit zum siebten Mal in Folge die Risikohitliste an.

Den zweiten Rang der am häufigsten befürchteten Firmenrisiken fällt, wie auch in 2020, auf Cybervorfälle wie Cyberkriminalität, Systemausfall oder Verletzung der Datenschutzrechte mit ebenfalls fast der Hälfte der Nennungen.

Von der in 2020 16. Position nun auf den dritten Platz kletterte die Gefahr Pandemieausbruch. Während in der letzten Auflage gerade einmal ein Prozent der Befragten für dieses Risiko votierte, nannte diese Gefahr aktuell mehr als jeder Dritte.

Marktentwicklung an vierter Stelle

Am vierthäufigsten wurde hierzulande mit einem Anteil von fast einem Viertel der Befragten der Gefahrenbereich „Marktentwicklungen“ wie Volatilität, verstärkter Wettbewerb oder stagnierende Märkte genannt. Bereits in der vorigen Auflage der Untersuchung war dieses Risiko in der Bewertung vom achten auf den fünften Platz nach oben gegangen.

Auf den Plätzen fünf bis acht der Geschäftsrisiken, die die Unternehmer am meisten fürchten, sind rechtliche Veränderungen, Feuer oder Explosionen, Naturkatastrophen, aber auch die Gefahr, die durch neue Technologien ausgeht. Zu dem letztgenannten Risiko zählen beispielsweise die Auswirkungen der Vernetzung von Maschinen, Nanotechnologie, künstliche Intelligenz, 3-D-Druck, autonome Fahrzeuge und Blockchain.

Häufiger als bisher wird unter anderem der Bereich „Klimawandel/ steigende Volatilität des Wetters“ als Unternehmensgefahr wahrgenommen. 2019 lag dieses Risiko noch auf dem elften, 2021 dagegen nun auf dem neunten Rang. Mehr als jeder Zehnte fürchtet sich in der aktuellen Umfrage zudem vor der Gefahr von Qualitätsmängeln, Serienfehlern und Produktrückrufen; dieses Risiko liegt damit auf den zehnten Platz der wichtigsten Geschäftsrisiken.

Rangfolge der globalen bedeutendsten Geschäftsrisiken

In der weltweiten Gefahrenhitparade auf den ersten Platz liegen ebenfalls die Betriebsunterbrechungen – global mit mehr als vier von zehn Nennungen. Das Pandemierisiko stieg vom 17. auf den zweiten Platz und überholte dabei in der Höhe der prozentualen Nennungen den Vorjahresspitzenreiter Cybervorfälle, der nun auf Rang drei liegt. Beide hatten aktuell jeweils rund 40 Prozent der Nennungen.

Rund ein Fünftel der Unternehmen fürchtet sich in 2021 vor „Marktentwicklungen“ sowie vor rechtlichen Veränderungen – dies sind die Plätze vier und fünf der bedeutendsten Geschäftsrisiken. Danach folgen Naturkatastrophen und das Risiko von Feuer und Explosion. Etwa jeder sechste Befragte nannte diese Risiken bei der Umfrage.

Die Plätze acht und neun: Jeweils mehr als jeder achte Befragte fürchtet die Gefahren, die makroökonomische Entwicklungen wie ein möglicher Anstieg der Rohstoffpreise oder eine Deflation beziehungsweise Inflation mit sich bringen. Fast genauso viele sehen eine hohe Bedrohung durch den Klimawandel beziehungsweise die steigende Volatilität des Wetters. Auf dem zehnten Platz mit rund elf Prozent der Nennungen liegen politische Risiken und Gewalt wie politische Instabilität, Krieg, Terrorismus und Unruhen.

Diverse Geschäftsrisiken lassen sich absichern

Für zahlreiche mitunter existenzbedrohende Unternehmensrisiken bietet die Versicherungswirtschaft Absicherungslösungen an. Zu den gängigsten Geschäftsversicherungen gehören beispielsweise Inhalts-, Maschinen- und Elektronikversicherung sowie die Betriebsunterbrechungs-Versicherung. Sie ersetzen beispielsweise im Brandfall oder bei anderen Risiken wie Diebstahl oder Sturm den entstandenen versicherten Schaden wie notwendige Reparaturkosten bis hin zu entgangene Einnahmen.

Zusätzlich lassen sich mit einer sogenannten Elementarschaden-Versicherung, die als Einzelpolice oder als Ergänzung zu einer Geschäftsversicherung angeboten wird, Schäden durch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmung, Schneedruck und Erdrutsch absichern. Zudem bieten viele Versicherer beispielsweise Absicherungslösungen für mögliche Cyberrisiken wie Hacker- und Spionageangriffe an.

Eine Betriebs- und Produkthaftpflicht-Versicherung zahlt nicht nur, wenn ein Dritter durch Mitarbeiter oder Erzeugnisse geschädigt wurde, sondern wehrt auch unberechtigte Schadenersatz-Forderungen ab. Weitere Lösungen wie eine Vertrauensschaden-Versicherung, eine Firmen- und Spezial-Strafrechtsschutz-Police sowie eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Manager helfen mitunter, ungerechtfertigte Vorwürfe abzuwehren.

Quelle: (verpd)

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