Nach der vorläufigen Einbruchsbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. stieg die Anzahl der Wohnungseinbrüche und die dabei entstandenen und von den Hausratversicherern ersetzten Schadenskosten erheblich an.

Im Jahr 2012 gab es nach vorläufigen Zahlen der Hausratversicherer mit 140.000 Wohnungseinbrüchen 10.000 mehr als im Jahr zuvor. Die Hausratversicherer mussten für Einbrüche bei den Versicherungskunden 50 Millionen Euro mehr, nämlich insgesamt 470 Millionen Euro zahlen.

Die deutschen Hausratversicherer haben 2012 nach vorläufigen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) insgesamt 1,3 Milliarden Euro (plus vier Prozent) an Versicherungsleistungen an ihre Versicherungskunden erbracht. Über ein Drittel davon entfiel auf die Regulierung von Wohnungseinbruchs-Schäden, wie der GDV vor Kurzem bekannt gab.

Mit 470 Millionen Euro waren die Kosten in 2012 um 50 Millionen höher als im Jahr zuvor, was einer Steigerung von fast zwölf Prozent entspricht. Dies ist zugleich der Höchstwert in diesem Jahrtausend. Nachdem die Anzahl der Wohnungseinbrüche von 2000 bis 2009 kontinuierlich zurückgegangen ist, gab es 2012 bereits zum dritten Mal in Folge wieder einen Anstieg. Die Zunahme um rund 10.000 auf 140.000 entspricht einer Steigerung um fast acht Prozent.

Wohnungsausstattungen immer hochwertiger

Ein weiteres Mal auf ein neues Rekordniveau sind auch die durchschnittlichen Schadenkosten pro Wohnungseinbruch gestiegen. 2012 lagen sie bei 3.300 Euro, 100 Euro mehr als noch in 2011. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag der Durchschnittsschaden mit 2.100 Euro rund 1.200 Euro niedriger. Der GDV führt die gestiegenen Ausgaben unter anderem auf die immer hochwertiger ausgestatteten Wohnungen zurück, da immer mehr Menschen technische Geräte wie Smartphones, Tablet-PCs und Laptops besäßen.

„Elektronikartikel lassen sich relativ einfach wiederverkaufen, daher sind sie neben Schmuck und Bargeld für Einbrecher attraktiv“, erklärt Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der GDV-Hauptgeschäftsführung. Laut von Fürstenwerth wird Einbrechern ihr Handwerk noch immer zu leicht gemacht. „Viele Häuser und Wohnungen sind nicht ausreichend gegen Einbruch gesichert.“ Dabei könne der Einsatz von Sicherheitstechnik in vier von zehn Fällen die Straftat verhindern.

Sicherheitstipps der Versicherer

Deshalb rät der Versichererverband, dass sich Verbraucher von einem Fachmann beraten lassen, und zwar möglichst bevor die Langfinger das erste Mal zuschlagen. Als generelle Tipps für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden stellt der GDV heraus:

  • „Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten, beispielsweise durch Lampen mit Bewegungsmeldern.
  • Anwesenheit signalisieren: Rollläden tagsüber hochziehen und nachts schließen.
  • Keine Experimente: Türen immer abschließen; einfaches Zuziehen reicht nicht. Schlüssel nie an Außenverstecken deponieren.
  • In Sicherungstechnik investieren, wie spezielle Schlösser für Fenster und Türen.
  • Geprüfte und zertifizierte Alarmanlagen bieten zusätzliche Sicherheit.
  • Bei Abwesenheit vorsorgen: Den Briefkasten leeren lassen, Licht und Rollläden durch Zeitschaltuhren steuern.“

(verpd)

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