Letztes Jahr ist die Anzahl der Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies gilt auch für schwere Unfälle im Straßenverkehr, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden. Eine Statistik zeigt zudem, was am häufigsten zu schweren Unfällen mit Personenschäden geführt hat.

Im vergangenen Jahr gab es laut der aktuellen Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamtes deutlich weniger Verkehrsunfälle. Die Anzahl dieser Unfälle mit Sachschäden ist um ein Sechstel und mit Personenschaden um ein Neuntel zurückgegangen. Die Hauptursache der Unfälle mit Verletzten oder Getöteten ist menschliches Fehlverhalten, insbesondere sind es Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärts- oder Ein- beziehungsweise Ausfahren in eine Straße.

Vor Kurzem veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) die endgültige Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2020. Laut Destatis wurden letztes Jahr knapp 2,25 Millionen Verkehrsunfälle polizeilich erfasst, das waren über 16 Prozent weniger als noch 2019. Dabei reduzierte sich die Zahl der Unfälle, bei denen es bei Sachschäden blieb, um 17 Prozent auf 1,98 Millionen. Zudem gab es fast 264.500 Unfälle mit Verletzten oder Getöteten. Das waren rund zwölf Prozent weniger als im Vorjahr.

Insgesamt wurden letztes Jahr bei Verkehrsunfällen 2.719 Personen getötet und 327.550 verletzt. Damit waren es rund elf Prozent weniger Verkehrstote und fast 15 Prozent weniger Verletzte. „Damit sank die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten auf den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren. Dennoch sind dies durchschnittlich etwa 6.135 polizeilich erfasste Verkehrsunfälle, knapp 900 Verletzte und sieben Todesopfer pro Tag im Straßenverkehr“, wie die Destatis betont.

Menschliches Versagen häufigste Ursache von schweren Unfällen

Die Statistiker haben zudem die Hauptursachen ermittelt, die zu schweren Verkehrsunfällen mit Verletzten oder Getöteten geführt haben. Der größte Teil dieser Unfälle mit Personenschäden ist demnach auf menschliches Versagen zurückzuführen.

So gingen 88,5 Prozent dieser Unglücke auf das Fehlverhalten von Pkw-, Kraftrad-, Lkw-, Fahrrad- oder sonstigen Fahrzeugführern zurück. 2,9 Prozent der Personenschadenunfälle wurden durch ein falsches Verhalten von Fußgängern verursacht.

Wie auch letztes Jahr sind 7,5 Prozent der schweren Unfälle auf widrige Straßen- und Witterungsverhältnisse wie Glätte, Starkregen oder Nebel und Hindernisse wie etwa auf die Straße laufende Wildtiere zurückzuführen. Das verbleibende 1,0 Prozent der Unfälle mit Personenschäden ist auf technische Defekte und Wartungsmängel am Kfz, wovon mehr als jeder zweite Defekt bei einem Zweirad auftrat, zurückzuführen.

Die folgenreichsten Fehlverhalten der Fahrzeugführer

Menschliches Fehlverhalten bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden äußerte sich am häufigsten in Form von Fehlern eines Fahrzeugführers beim Abbiegen, Wenden, Rückwärts- oder beim Ein- beziehungsweise Ausfahren in eine Straße. Der Anteil beträgt 15,9 Prozent. Anteilsmäßig dicht dahinter folgt mit 14,0 Prozent Vorfahrts- beziehungsweise Vorrangverletzungen eines Fahrers sowie mit 12,3 Prozent das Unterschreiten des nötigen Abstandes zum vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer.

Eine zu hohe oder den Straßenverhältnissen nicht angepasste Geschwindigkeit war in 11,9 Prozent der Fälle die Ursache für einen durch menschliches Fehlverhalten verursachten schweren Verkehrsunfall. Auf Platz fünf der Hauptursachen für derartige Unglücke liegt eine falsche Straßenbenutzung wie das Befahren einer Straße in verkehrte Richtung. Jeweils in rund vier Prozent der Unfälle mit Personenschäden waren das Fahren unter Alkoholeinfluss, Fehlverhalten von Fahrzeugführern gegenüber Fußgängern beziehungsweise Fehler beim Überholen die Hauptursache.

Nach Erkenntnissen der Destatis zeigen einige der vorgenannten personenbezogenen Unfallursachen bei der Rückrechnung auf je 1.000 Unfallbeteiligte eine deutliche Altersabhängigkeit. „So wurden nicht angepasste Geschwindigkeit und Abstandsfehler überdurchschnittlich häufig jüngeren Fahrern vorgeworfen, während Abbiegefehler oder Vorfahrtsmissachtung mit steigendem Alter deutlich zunahmen“, wie die Destatis verdeutlicht.

Quelle: (verpd)

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