Im Ernstfall kann ein automatischer Notruf Autofahrern das Leben retten. Daher gibt es ab dem 31. März 2018 eine Installationspflicht für ein automatisches Notrufsystem für Neuwagen. Doch auch wer bereits einen Pkw besitzt, kann durch ein Nachrüstsystem für schnelle Hilfe im Notfall sorgen.

Da ab Ende März 2018 nur alle Neuwagen und nicht auch alle Gebrauchten mit dem automatischen Notrufsystem „eCall“ ausgerüstet sein müssen, werden wohl noch viele Jahre vergehen, bis nahezu alle Pkws hierzulande eine schnelle Rettung im Notfall unterstützen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) empfiehlt daher Autofahrern, ihre Gebrauchten nachzurüsten, um im Falle des Falles nicht auf eine schnelle Hilfe verzichten zu müssen.

Schon 2011 hat das Europäischen Parlament beschlossen, dass alle neuen Pkw-Modelle über ein bordeigenes eCall(emergency call)-Notrufsystem verfügen müssen. Ab 31. März 2018 gilt nun diese Regelung. Doch noch 17 Jahre soll es dauern, bis alle Pkw in Deutschland mit dem eCall ausgestattet sind, das hat jetzt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) errechnet. Grund ist, dass die Bürger hierzulande ihre Autos immer länger nutzen. Aktuell liegt laut GDV das Alter der Pkws in Deutschland im Schnitt bei 9,3 Jahren.

Zudem dürfen aktuelle Modellreihen weiterhin ohne eCall gebaut und verkauft werden, denn die Ausrüstungspflicht gilt nur für solche Modelle, für die ab dem 31. März 2018 eine neue EU-Typgenehmigung beantragt wird.

Unfallmeldedienst für alle Autos zum Nachrüsten

Daher wirbt der GDV für den bereits in 2016 als Nachrüstlösung entwickelten Unfallmeldedienst (UMD). Kernstück ist ein Stecker für den Zigarettenanzünder. Beschleunigungssensoren in dem Gerät erkennen eine Kollision und die Schwere des Crashs. Die dazugehörige App auf dem Smartphone des Autofahrers meldet den Unfall dann automatisch an eine Notrufzentrale. Zudem kann der Nutzer beim UMD auch manuell um Hilfe bitten. Das ist unter anderem bei Blechschäden oder im Pannenfall möglich. Der UMD ist laut GDV bei den Kfz-Versicherern, die am Notrufsystem teilnehmen, erhältlich.

Gemäß der GDV Dienstleistungs-GmbH (GDV-DL), einer Tochter des GDV, sind das derzeit 45 Kfz-Versicherer. Manche Kfz-Versicherer, die nicht am UMD teilnehmen, bieten andere Produkte und Techniken an, die zum Beispiel eine Kombination aus Telematikbox und Notruffunktion sind. Ein Pkw-Besitzer, der Interesse am UMD hat, kann sich direkt an seinen Kfz-Versicherer wenden, um zu erfahren, ob beziehungsweise mit welchen Konditionen der jeweilige Versicherer dieses Notrufsystem anbietet.

Nach Angaben der GDV-DL haben aktuell rund 170.000 Kfz-Halter einen UMD-Unfallstecker bei ihren „Versicherern gebucht“. Die Nachfrage hat sich laut GDV innerhalb eines Jahres deutlich erhöht, Anfang 2017 waren es nämlich noch 85.000 Stück. Weitere Informationen zum Notrufsystem gibt es online unter www.unfallmeldedienst.de, einem Webportal des GDV DL.

Quelle: (verpd)

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