Kein Fahranfänger sollte aus falsch verstandener Sparsamkeit auf Sicherheit beim Fahren verzichten. Autos mit Airbag, ABS und elektronischem Stabilitätssystem sind nämlich deutlich sicherer und können im Fall des Falles einen Unfall verhindern helfen oder die Unfallfolgen minimieren.

Den Autoführerschein zu machen ist teuer: Je nach Anzahl der benötigten Fahrstunden muss man mit Gesamtkosten von 1.500 Euro, 2.000 Euro und mehr rechnen. Dementsprechend haben viele Fahranfänger häufig wenig Geld für das erste Auto, zumal die Einkommenssituation in dieser Lebensspanne bei den meisten nicht allzu gut ist. Trotzdem sollten gerade Fahranfänger nicht am falschen Ende sparen.

Die Autos von Fahranfängern sollen eigentlich alles können: nicht zu teuer in der Anschaffung und im Unterhalt, aber dennoch solide, zuverlässig und sicher sein, wenig Steuer und Versicherung kosten und dennoch repräsentativ sein. Keine leichte Aufgabe, hier das richtige Fahrzeug zu finden.

Zu empfehlen sind vor allem Autos, die leicht zu handhaben sind, aber auch moderne Sicherheitstechnik bieten. Das Anti-Blockier-System (ABS) sorgt zum Beispiel dafür, dass bei einer Vollbremsung das Fahrzeug lenkbar bleibt. Es ist bei allen Autos mit einem Baujahr ab Juli 2004 serienmäßig an Bord und dürfte damit auch in den allermeisten Gebrauchtwagen heute Standard sein. Ein Fahrzeug ohne diese Sicherheitsreserve beim Bremsen sollte nicht mehr gekauft werden, schon gar nicht für Fahranfänger.

Diese drei Dinge sollten an Bord sein

Mindestens genauso sinnvoll wie das ABS sind Airbags, und hier gilt: je mehr, desto besser. Fahrer- und Beifahrerairbag sollten mindestens vorhanden sein, da sie bei einem Unfall schlimme oder gar tödliche Verletzungen vermeiden helfen können. Doch auch Seiten-, Fenster- oder Türen-Airbags können bei einem Unfall lebensrettend sein. Zu berücksichtigen ist jedoch: Airbags funktionieren nur dann optimal, wenn der Gurt – das ist nämlich der Lebensretter Nummer eins im Auto – angelegt ist.

In technischer Hinsicht sollten außerdem Autos gekauft werden, die mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) ausgestattet sind. Diese Sicherheitstechnik sorgt durch ein gezieltes Abbremsen einzelner Räder dafür, dass ein Fahrzeug nicht so schnell ausbricht, und ist damit in Grenzsituationen oftmals ein Lebensretter im wahrsten Sinne des Wortes. Die Verkaufsbezeichnungen der Hersteller für dieses System variieren und reichen von VDC (Vehicle Dynamics Control) bei Alfa Romeo bis DSTC (Dynamic Stability and Traction Control) bei Volvo.

Viele moderne Pkws werden mittlerweile mit Automatikgetriebe ausgeliefert, dennoch sollte das erste Fahrzeug handgeschaltet sein, damit der Umgang mit Kupplung und Schaltung zur Routine wird. Ein späterer Umstieg auf ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe ist jederzeit möglich und bedarf kaum einer Umgewöhnung – andersherum ist es schwieriger.

Probefahrt, Checkliste und weitere Hilfen

Bezüglich der Leistung empfehlen Experten für Fahranfänger keine Fahrzeuge mit zu viel Leistung, um nicht zum Rasen verleitet zu werden. Dennoch sollte das Auto so motorisiert sein, dass damit auch ein zügiger Überholvorgang möglich ist und im Zweifelsfall noch Leistungsreserven vorhanden sind. Etwa 100 PS sind nach Ansicht der Experten des ADAC hierfür ausreichend.

Ansonsten gelten für den Kauf des ersten Autos die gleichen Regeln wie für jeden anderen Gebrauchtwagenkauf: Um ein angebotenes Fahrzeug einschätzen zu können, sollte man dieses nicht nur untertags und bei gutem Wetter ansehen, sondern im Idealfall gemeinsam mit einem Kfz-Experten. Damit man beim Check nichts vergisst, sollte man schrittweise mithilfe einer Checkliste vorgehen. Diese gibt es beispielsweise kostenlos zum Herunterladen beim ADAC, aber auch bei Gebrauchtwagenportalen wie www.autoscout24.de oder www.mobile.de.

Fahranfänger in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben es besonders gut: Hier bietet der TÜV Rheinland einen kostenlosen „Proficheck für Fahranfänger“ an. Hierbei untersuchen die Experten das Wunschfahrzeug vor dem Kauf auf Herz und Nieren. Ein entsprechender Gutschein hierfür wird in Nordrhein-Westfalen nach einer bestandenen Führerscheinprüfung von den Prüfern übergeben oder ist bei der Landesverkehrswacht NRW erhältlich.

Quelle: (verpd)

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