Es gibt diverse Merkmale hinsichtlich eines versicherten Autos und dessen Fahrers, die maßgeblichen Einfluss auf das Unfallrisiko haben. Dies belegt eine aktuelle Statistik.

Von den durchschnittlich gefahrenen Kilometern pro Jahr, über die Fahrerfahrung bis hin zur Typklasse, in welches ein Fahrzeug eingestuft ist, gibt es zahlreiche Faktoren, die für die Ermittlung der Prämienhöhe der Kfz-Haftpflichtversicherung eine wichtige Rolle spielen. Eine Statistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. verdeutlicht auch, warum. Denn diese Kriterien spielen im Rahmen von Kfz-Haftpflichtschäden bei der Unfallhäufigkeit und/oder durchschnittlichen Schadenhöhe eine Rolle.

Für jedes Auto, das hierzulande zugelassen ist, muss eine Kfz-Haftpflichtversicherung bestehen, die die Schäden derer übernimmt, die durch den Pkw zum Beispiel bei einem Unfall geschädigt werden und nicht daran schuld sind. Nach einer Gemeinschaftsstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) haben in 2017 die Kfz-Haftpflichtversicherer für 2,8 Millionen Unfälle 9,7 Milliarden Euro bezahlt. 2017 waren rund 44 Millionen Pkws – ohne Mietautos – im Durchschnitt mindestens ein Jahr versichert.

Daraus ergibt sich eine Schadenhäufigkeit von 64 Kfz-Haftpflichtunfällen je 1.000 versicherte Pkws mit einer durchschnittlichen Schadenhöhe von 3.451 Euro je Kfz-Haftpflichtunfall. Die Statistik belegt zudem, dass sich die Schadenhäufigkeit und durchschnittliche Schadenhöhe zwischen den verschiedensten Merkmalen, die sich auf das Auto, auf den Fahrer oder auch auf die Region, in der das Kfz zugelassen ist, zum Teil deutlich unterscheiden. Nicht zuletzt deshalb haben einige dieser Kriterien einen maßgeblichen Einfluss auf die Prämienhöhe der Kfz-Versicherung.

Das Unfallrisiko hängt unter anderem vom Alter …

Unter anderem zeigt sich in der Statistik, dass die Unfallhäufigkeit mit der Fahrerfahrung zusammenhängt. Die höchste Schadenhäufigkeit haben nämlich die unter 21-jährigen Fahrer. Bis zum 18. Lebensjahr beträgt die Schadenhäufigkeit 121, im 19. Lebensjahr 109 und im 20. Lebensjahr 102 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 Pkws, die von Fahrern dieser Altersgruppe gefahren werden. Relativ hoch ist die Schadenhäufigkeit auch bei den 21- bis 26-Jährigen.

Hier sind es 91 Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Pkws, die von 21- bis 22-Jährigen gelenkt werden, 81 Unfälle je 1.000 versicherte Autos, die von 23- bis 24-Jährigen gefahren werden und 86 Haftpflichtschäden pro 1.000 versicherte Wagen mit 25- bis 26-jährigen Fahrern. Die durchschnittliche Schadenhöhe ist in der Altersgruppe der bis 26-Jährigen mit 3.012 bis 4.088 Euro je Haftpflichtschaden im Schnitt deutlich höher als bei den anderen Altersgruppen.

Bei den Autofahrern zwischen 27 und 72 Jahren liegt die Schadenhäufigkeit, einen Kfz-Haftpflichtschaden zu verursachen, je nach Altersgruppe zwischen 51 und 64 Schäden je 1.000 versicherte Autos und die durchschnittliche Schadenhöhe zwischen 3.182 und 3.459 Euro.

… und der körperlichen Verfassung ab

Mit steigendem Alter der Fahrer steigt jedoch die Schadenhäufigkeit – nämlich je Altersgruppe bei den ab 73-Jährigen auf 68 bis 98 Unfälle je 1.000 versicherte Autos dieser Fahrer.

Das trifft jedoch nicht auf die durchschnittliche Höhe der Schäden zu, diese liegt bei den Senioren des genannten Alters zwischen 3.050 Euro und 3.435 Euro und damit noch unter der Durchschnitts-Schadenhöhe der 27- bis 41-jährigen Fahrer mit 3.459 Euro.

Pro 1.000 versicherte Autos, die von ab 82-Jährigen gefahren werden, wurden 2017 98 Kfz-Haftpflichtschäden gezählt. Die Durchschnitts-Schadenhöhe lag hier bei 3.230 Euro. Die Zahlen lassen vermuten, dass auch körperliche Kriterien wie die Reaktions-Geschwindigkeit, die zum Beispiel im Alter nachlässt, für das individuelle Unfallrisiko mit ausschlaggebend sind.

Höheres Unfallrisiko bei Vielfahrern …

Doch auch die Fahrleistung lässt Rückschlüsse auf das Unfallrisiko zu, denn je höher die Anzahl der angegebenen Kilometer, die mit dem jeweiligen versicherten Auto pro Jahr gefahren werden, desto höher war die Schadenhäufigkeit.

Bei den Kfz-Versicherungskunden, die angaben, maximal 6.000 Kilometer im Jahr mit dem versicherten Auto zu fahren, ereigneten sich im Schnitt 58 Kfz-Haftpflichtschäden pro 1.000 versicherte Autos. Bei den Vielfahrern mit mehr als 31.000 Kilometern pro Jahr waren es dagegen 93 solcher Unfälle je 1.000 versicherte Pkws mit dieser Fahrleistung.

Nutzen mehrere Fahrer das Auto, ist auch das Unfallrisiko, mit dem Wagen einen Kfz-Haftpflichtschaden zu verursachen, höher. Fahren allein nur der Versicherungsnehmer und sein Partner mit dem Wagen, lag die Schadenhäufigkeit bei 56, können mehrere Fahrer das Auto nutzen, waren es dagegen 71 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Pkws des gleichen Nutzungskreises.

… und je Typ- und Regionalklassen-Einstufung

Die Statistik belegt auch, dass die Regionalklassen, in denen ein Fahrzeug je nach Zulassungsbezirk eingestuft ist und die die Schadenbilanz einer bestimmten Region widerspiegeln, ihre Berechtigung haben, wenn es darum geht, unter anderem danach die Kfz-Haftpflichtprämie zu berechnen. Denn je höher die Regionalklasse, desto höher ist fast immer auch die Schadenhäufigkeit. Während es nur 51 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Autos, die in der Regionalklasse 1 eingestuft waren, gab, waren es bei 1.000 Pkws, die in der höchsten Regionalklasse zwölf lagen, 86 Unfälle.

Noch deutlicher zeigt die Statistik, dass auch die Typklasseneinstufung eines Pkws zur Ermittlung des Kfz-Haftpflichtbeitrages berechtigt ist. Die jeweiligen Typklassen spiegeln das unterschiedliche Schadenbild wider, das die Kfz-Versicherer für die verschiedenen Automodelle aus der Schadenstatistik für die Kfz-Haftpflicht-, Voll- und Teilkaskoversicherung ablesen. Für die Kfz-Haftpflichtversicherung sind die jeweiligen Automodelle in den Typklassen zehn bis maximal 25 eingestuft.

Wie die Statistik von 2017 zeigt, gab es je 1.000 versicherte Pkws, die in die niedrigste Kfz-Haftpflicht-Typklasse zehn eingestuft waren, 15 Kfz-Haftpflichtschäden. Dagegen waren je 1.000 versicherte Autos mit der höchsten Kfz-Haftpflicht-Typklasse 25 sogar 105 Kfz-Haftpflichtschäden zu verzeichnen. Es gibt zudem noch diverse andere Kriterien, die bei der Berechnung der Kfz-Haftpflicht, aber auch der Voll- oder Teilkaskoprämie eine Rolle spielen. Details dazu erfährt man beim Versicherungsvermittler.

Quelle: (verpd)

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Datenschutzerklärung Verstanden