Eine aktuelle Statistik der Deutschen Rentenversicherung zeigt, wie niedrig die durchschnittlich ausbezahlten gesetzlichen Altersrenten sind.

Insgesamt erhielten Ende 2012 17,7 Millionen Bürger in Deutschland eine Altersrente. Im Durchschnitt betrug die Rentenhöhe je Bezieher 759 Euro monatlich, wie aus einer aktuellen Veröffentlichung der Deutschen Rentenversicherung hervorgeht. Einige Personengruppen bekamen sogar deutlich weniger.

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung gab es zum Stichtag 31.12.2012 17,7 Millionen Bürger, die eine gesetzliche Altersrente bezogen haben.

Während in Westdeutschland die Männer im Durchschnitt 1.005 Euro monatliche Altersrente erhielten, betrug die Rentenhöhe bei den Frauen nur 508 Euro. In Ostdeutschland erhielten die Männer eine durchschnittliche Altersrente von 1.073 Euro und die Frauen 730 Euro. Insgesamt betrug in Deutschland die monatliche Altersrente im Durchschnitt 759 Euro.

Verschiedene Arten der Altersrente

Unter den Oberbegriff der Altersrente fallen verschiedene Rentenformen der gesetzlichen Rentenversicherung. Darunter zählt die Regelaltersrente. Einen Anspruch darauf hat nur derjenige, der die Regelaltersgrenze erreicht hat und die allgemeine Wartezeit von fünf Jahren – also beispielsweise so lange in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt hat – erfüllt.

Die Regelaltersgrenze lag bei Personen, die vor dem 1. Januar 1947 geboren sind, bei 65 Jahren. Für alle zwischen dem 1. Januar 1947 bis einschließlich 31.12.1963 Geborenen erhöht sie sich seit dem Jahr 2012 stufenweise von 65 auf 67 Jahre. Für Personen, die ab 1964 auf die Welt kamen, gilt die Regelaltersgrenze von 67 Jahren.

Zum Begriff Altersrente zählt auch die Altersrente für langjährig Versicherte. Diese erhalten Personen, die mindestens 35 Jahre Wartezeit in der Rentenversicherung vorweisen können und das 63. Lebensjahr vollendet haben. Eine Rente ohne Abzüge erhält zudem nur derjenige, der auch die Regelaltersgrenze erreicht hat. Weitere Altersrentenarten sind die Altersrente für Schwerbehinderte, wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit, für langjährig Beschäftigte unter Tage sowie die vorzeitige Altersrente für Frauen bis Jahrgang 1951.

Bereits eine Standardrente liegt weit unter dem bisherigen Einkommen

Wenn es um die Rentenhöhe im Alter geht, die der einzelne Bürger erwarten kann, wird in vielen Medien und Veröffentlichungen oftmals auf den sogenannten Standard- oder auch Eckrentner verwiesen. Der Eckrentner ist eine fiktive Person, für die man nach dem aktuellen Stand die gesetzliche Altersrente berechnet. Der Modellrentner hat dazu die Regelaltersgrenze erreicht. Zudem hat er 45 Jahre lang bei einem Verdienst in Höhe des Durchschnittseinkommens aller in der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) Versicherten in ebendiese einbezahlt.

Dass die gesetzliche Rentenabsicherung im Alter unabhängig vom Inflationsrisiko und der derzeitigen Eurokrise in den meisten Fällen nicht ausreichen würde, zeigt bereits das Beispiel des Eckrenters: Zum Stichtag 1. Juli 2013 hätte ein Eckrentner nur 1.266,30 Euro (West) beziehungsweise 1.158,30 Euro (Ost) monatliche gesetzliche Altersrente erhalten. Hiervon würden dem Modellrentner noch die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen werden. Insgesamt würden ihm nur knapp 900 Euro bis 1.100 Euro monatliche Nettorente bleiben.

Der Durchschnittsverdienst eines gesetzlichen Rentenversicherten liegt in 2013 jedoch aktuell bei 34.071 Euro, also etwas über 2.800 Euro brutto abzüglich Sozialversicherung, Lohn- und Kirchensteuern. Das ist je nach Familienstand und Anzahl der Kinder ein Nettogehalt zwischen 1.700 Euro und 2.000 Euro.

Hohe Einkommenslücken

Vergleicht man das Einkommen eines durchschnittlichen Arbeitnehmers nun mit den Rentenansprüchen, zeigt sich, dass ein Eckrentner eine Einkommenslücke von 800 Euro bis 1.100 Euro hätte.

Noch deutlicher, wie wichtig neben der gesetzlichen Rentenversicherung eine private Altersvorsorge ist, zeigen die oben aufgeführten, tatsächlich durchschnittlich ausbezahlten Renten. Diese sind meist weitaus niedriger als bei einem Eckrentner, da nur die wenigsten die angenommenen Voraussetzungen eines Eckrentners in Wirklichkeit erfüllen, folglich sind die Einkommenslücken im Alter deutlich höher.

Wer genau wissen möchte, wie hoch die eigene gesetzliche Altersrente konkret sein wird und inwieweit eine Versorgungslücke besteht, erhält vom Versicherungsexperten Hilfe. Um ein mögliches Defizit zwischen dem Nettoverdienst und den zu erwartenden gesetzlichen Altersbezügen auszugleichen, bietet die Versicherungswirtschaft diverse Vorsorgeprodukte an, die zum Teil auch staatlich gefördert werden.

(verpd)

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