Beim Wunsch nach einem eigenen Haustier stellt sich insbesondere die Frage, welches Tier das richtige ist. Auch die finanziellen Risiken gilt es zu überdenken.

Wer sich ein Haustier anschafft, übernimmt dauerhaft viel Verantwortung. Er ist nicht nur für die artgerechte Haltung, Pflege und Fütterung zuständig, sondern haftet auch dafür, wenn der tierische Freund einen Schaden anrichtet.

Nicht jedes Tier ist für jeden Haushalt und jede Person geeignet. Zudem ist die Tierhaltung nicht nur mit Freude, sondern auch mit Kosten, Pflichten und zum Teil erheblichem Zeitaufwand verbunden. Zum Beispiel benötigen Hunde einen täglichen Auslauf, bei Katzen, Meerschweinchen oder Vögeln müssen Käfig, Futternapf und Tiertoilette täglich sauber gehalten werden – auch während der Urlaubszeit. Tipps zur Frage, welche Haustierart am besten zu einem passt, bietet der kostenlos herunterladbare Ratgeber „Welches Tier passt zu mir?“ des Deutschen Tierschutzbundes e.V.

Des Weiteren stehen hier für unterschiedliche Tierarten wie Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Meerschweinchen und Zwergkaninchen jeweils Broschüren mit umfangreichen Hintergrund-Informationen zur Anschaffung und Haltung zur Verfügung. Auf dem Webportal des Forschungskreises Heimtiere in der Gesellschaft finden Interessierte ebenfalls Informationen, die bei der Anschaffung eines Haustieres zu beachten sind. Unter anderem zeigt eine Übersichtstabelle je Tierart, ab welchem Kindesalter eine Anschaffung überhaupt sinnvoll ist, wie viel Zeit für die tägliche Tierpflege benötigt wird, und mit welchen laufenden Kosten zu rechnen ist.

Kinder und Haustiere

Die downloadbare 20-seitige Broschüre „Kinder und Tiere“ der Bundesarbeits-Gemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) informiert, was bei der Tierhaltung zu beachten ist, wenn Kinder im Haus sind. Familien mit Kindern sollten beispielsweise bedenken, dass Kinder unter zwölf Jahren sich in der Regel nicht zuverlässig alleine um ein Tier kümmern können.

Laut Erziehungsexperten können zwar Kindern ab vier Jahren bereits kleinere Aufgaben im Zusammenhang mit der Tierhaltung wie Fütterung und Fellpflege nach und nach übertragen werden.

Dies funktioniert allerdings nur, wenn man ihnen die richtige Vorgehensweise ein paar Mal gezeigt hat und die Ausführung regelmäßig überprüft. Bei kleineren Kindern bis zum Jugendalter bleibt die Hauptarbeit, die man durch das Tier hat, damit bei den Eltern.

Wenn der geliebte Vierbeiner krank wird …

Auch das Kostenrisiko sollte überdacht werden. Die Tierarztkosten für Katzen, für Hunde und insbesondere für Pferde können schnell einen vier- bis fünfstelligen Eurobereich erreichen.

Tierhalter, die ihren Hund, ihre Katze oder auch ihr Pferd im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls in guten Händen wissen wollen, ohne dass dadurch ihr Haushaltsbudget übermäßig belastet wird, können eine Tierkrankenversicherung abschließen.

Die Versicherung übernimmt je nach vereinbartem Versicherungsumfang anfallende Operations- und/oder Heilbehandlungskosten bis zur vereinbarten Höhe beziehungsweise unter Berücksichtigung einer optionalen Selbstbeteiligung. Viele Verträge gelten im Übrigen auch während einer Urlaubsreise. Eine solche Police sollte am besten zeitnah zur Anschaffung des Tieres abgeschlossen werden. In vielen Fällen gilt nämlich: Je jünger und gesünder ein Tier ist, desto niedriger ist häufig auch die monatliche Prämie.

… oder einen Schaden anrichtet

Wer sich ein Tier anschafft, sollte sich zudem im Klaren darüber sein, dass er für Schäden, die das Haustier anrichtet, haftet. Entsprechende Schadensbeispiele gibt es viele. So kann eine Katze oder ein Hund einen Verkehrsunfall verursachen, wenn sie über die Straße laufen. Auch wenn eine Katze einen Besucher kratzt oder der Hund beim Besuch bei Freunden deren Teppich ruiniert, muss der Tierbesitzer den vom Vierbeiner angerichteten Schaden zahlen.

Bei einigen Tierarten wie bei Katzen, Hamstern, Meerschweinchen und Vögeln übernimmt eine bestehende Privat-Haftpflichtversicherung die finanziellen Folgen eines solchen Schadens. Zwar ist die Haltung von Spinnen, Schlangen, Reptilien oder sonstigen exotischen Tieren in vielen Privathaftpflicht-Policen nicht automatisch mitversichert, oft lässt sich dieses Risiko jedoch auf Anfrage beim Versicherer gegen eine Mehrprämie in den Versicherungsschutz miteinschließen. Bei Hunden oder Pferden ist hingegen üblicherweise eine eigene Tierhalter-Haftpflichtversicherung notwendig.

Zu beachten ist, dass der Haftpflichtvertrag eine ausreichend hohe Versicherungssumme (Deckungssumme) von mindestens drei Millionen Euro aufweist, damit auch höhere Schäden, wie dies bei Personenschäden oft der Fall ist, komplett vom Haftpflichtversicherer übernommen werden. Eine Haftpflichtpolice übernimmt im Übrigen nicht nur die Schäden, welche die in der Police versicherten Tiere anrichten, sondern wehrt auch ungerechtfertigte oder überhöhte Anforderungen Dritter ab.

Quelle: (verpd)

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