Die heimischen vier Wände sind gefährlicher als viele meinen. Hier sterben mehr als fünf Mal so viele Personen als im Straßenverkehr. Besonders Stürze sind tückisch. Viele ließen sich aber im Vorfeld durch einige wenige Maßnahmen verhindern.
Eigentlich müsste man zu Hause Schutzkleidung und einen Helm tragen, denn die eigenen vier Wände sind besonders gefährlich. Das lässt sich sogar in Zahlen ausdrücken. So starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2022 über 15.500 Personen bei Unfällen im häuslichen Umfeld. Zum Vergleich: Im Verkehr waren es weniger als ein Fünftel. Besonders häufige Haushaltsunfälle sind Stürze.
Verunfallen kann man überall, im Straßenverkehr, auf dem Weg von oder zur Arbeit beziehungsweise zur Schule oder beim Sport. Doch die Zahlen zeigen, wie unterschiedlich hoch das Risiko für einen tödlichen Unfall ist.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) starben im Jahr 2022 rund 300 Personen bei einem Arbeits- oder Schulunfall, mehr als 200 beim Sport oder Spiel, knapp 2.800 im Straßenverkehr, aber über 15.500 Personen bei Unfällen im häuslichen Umfeld.
Insgesamt verloren allein über 20.300 Menschen hierzulande durch Stürze ihr Leben, egal ob im Straßenverkehr, zu Hause oder bei der Arbeit.
Einfache Maßnahmen für einen Zugewinn an Sicherheit
Bei den tödlichen Haushaltsunfällen werden Experten zufolge rund 85 Prozent durch Stürze verursacht. „Bei einem Sturz denken wir zuerst an einen Sturz von der Leiter. Dabei sind Stolperfallen und rutschige Stellen in der Wohnung weitaus tückischer“, wie Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion Das sichere Haus (DSH), betont.
Die Experten des DSH empfehlen daher eine Reihe von einfachen Maßnahmen, mit denen sich Sturzunfälle zu Hause verhindern lassen. Ein Bettlicht mit Bewegungsmelder im Schlafzimmer ist beispielsweise sehr hilfreich. Es schaltet sich automatisch ein, sobald die Beine den Boden vor dem Bett berühren. Steckdosenlichter im Flur machen den nächtlichen Weg vom Schlafzimmer zum Bad sicherer.
Im Bad wiederum helfen Griffe in der Duschkabine und neben der Toilette bei einem Schwindelanfall und erleichtern das Aufstehen. Die Verwendung eines Duschhockers sorgt für ein bequemes und sicheres Duschen. Wasserlachen, Seifen- und Duschgelreste sowie Fettspritzer, wie sie beispielsweise in Bad und Küche vorkommen können, sollten sofort aufgewischt werden.
Selbstklebende Antirutschstreifen auf den Treppen sorgen für mehr Halt. In Kontrastfarben oder mit fluoreszierendem Material ausgeführt, bieten sie zusätzlich Sicherheit in der Dunkelheit. Türschwellen und andere Stolperfallen sollten grundsätzlich in der gesamten Wohnung entfernt, angeglichen oder zumindest farbig markiert werden. Auf lose Teppiche und Läufer sollte verzichtet werden. Schließlich sind Socken mit Anti-Rutsch-Sohle („ABS-Socken“) ebenfalls zu empfehlen.
Versicherungen für eine finanzielle Absicherung im Fall des Falles
Auch bei größter Vorsicht und unter Berücksichtigung aller oben genannten Tipps lässt sich ein Unfall, der möglicherweise zu bleibenden Schäden führt, nicht immer verhindern. Um finanzielle Probleme zusätzlich zu den körperlichen Schäden zu vermeiden, sollte man sich entsprechend absichern. Die private Versicherungswirtschaft bietet hierfür diverse Möglichkeiten.
Eine private Unfallversicherung beispielsweise schützt im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung auch in der Freizeit und in der eigenen Wohnung, nicht nur in der Schule oder am Arbeitsplatz beziehungsweise auf dem Weg dorthin und zurück. Dabei kann zwischen einer Kapitalsumme und/oder einer Rentenleistung im Invaliditätsfall gewählt werden.
Eine Invaliditätsversicherung ist besonders für Kinder zu empfehlen, da sie nicht nur bei einem Unfall, sondern auch bei einer durch Krankheit verursachten Invalidität leistet. Für Arbeitnehmer kann eine private Erwerbs- oder Berufsunfähigkeitsversicherung die Einkommenseinbußen infolge einer Erwerbs- oder Berufsminderung ausgleichen. Welche Absicherungslösung im Einzelfall oder welche Kombination insgesamt am sinnvollsten ist, kann ein Versicherungsexperte ermitteln.
Quelle: (verpd)