Nicht nur seit der Hochwasserkatastrophe 2021 gibt es diverse Warnsysteme, die bei anstehenden Extremereignissen Vorwarnungen direkt aufs Smartphone verschicken. Verbraucherschützer erklären, was bei der Nutzung solcher Warn-Apps beachtet werden sollte.
Wer rechtzeitig vor einem Unwetter oder einer anderen Katastrophe gewarnt wird, dem bleibt genügend Zeit, sich selbst und seine Angehörigen in Sicherheit zu bringen und das Hab und Gut so gut wie möglich zu schützen. Kostenlose Warn-Apps von offiziellen Stellen, aber auch von diversen Versicherern helfen dabei. Allerdings sollte der Nutzer darauf achten, dass das Smartphone richtig eingestellt ist.
Sturm, Starkregen, schwerer Schneefall – Extremwetterereignisse nehmen zu. Nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 rückten Warn-Apps in den Fokus, um die Bevölkerung künftig besser vor solchen ausgeprägten Gefahrensituationen warnen zu können.
Mittlerweile gibt es neben der Technik Cell Broadcast, bei der jeder Smartphone-Besitzer im Katastrophenfall über das Mobilfunknetz automatisch eine Warnmeldung erhält, verschiedene Warn-Apps am Markt. Diese müssen die Nutzer aber selbst auf ihrem Handy installieren.
Stiftung Warentest prüft Warnsysteme
Die Stiftung Warentest hat kürzlich Cell Broadcast und folgende kostenlose Warn-Apps auf ihrem Webportal in einem frei abrufbaren Artikel vorgestellt: „Nina“ vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), „Katwarn“ vom Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme e.V., „Biwapp“ von der Marktplatz GmbH - Agentur für Web & App, „WarnWetter“ des Deutschen Wetterdienstes und „Meine Pegel“ der Bundesländer.
Es gibt auch einige Versicherungs-Unternehmen, die eigene Warnlösungen kostenlos zur Verfügung stellen, welche die eigenen Kunden oder zum Teil auch Interessierte auf Wunsch nutzen können. Je nach Variante warnen die Systeme den Nutzer per SMS, E-Mail oder Pushnachricht. Ziel ist es, Schäden durch Extremwetterereignisse zu vermeiden oder zu reduzieren.
Worauf bei der Nutzung von Warn-Apps zu achten ist
Die Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass bei Nutzung der Funktion „Nicht stören“ viele Handys stumm bleiben, wenn eine Warnmeldung per App gesendet wird. Unter Android könnten Nutzer aber für jede App festlegen, ob diese auch im Modus „Nicht stören“ akustische Warnungen ausgeben darf.
Unter iOS, das Betriebssystem der Apple-Geräte, sei dies erst seit der Version 15 möglich. Für Warnmeldungen sehe Apple jedoch die Funktion „Kritische Hinweise“ vor und schaltet diese für bestimmte Apps frei. App-Entwickler könnten eine Freischaltung bei Apple beantragen. Die Betreiber von Nina und Katwarn haben die Funktion „Kritische Hinweise“ inzwischen eingebaut, berichten die Verbraucherschützer.
Warnungen helfen, Schäden zu verhindern
Wie sinnvoll solche Warnungen vor anstehenden Extremwetterereignissen sind, belegt ein Feldversuch eines Versicherers im vergangenen Jahr. 15.000 Privatkunden des Versicherers erhielten vor dem Auftreten von den Unwetterereignissen Sturm, Gewitter, Starkregen, Hagel, Eisregen und schwerer Schneefall eine Ankündigungs-SMS auf ihr Mobiltelefon.
Das Ergebnis: 96 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie nach einer Warnung aktiv Maßnahmen ergreifen, um mögliche Schäden zu vermeiden. Jeder Zweite bestätigte, dass er aufgrund des Hinweises einen Schaden verhindern konnte. Und jeder Vierte leitete die Voraussagen an Familie und Freunde im gleichen Postleitzahlgebiet weiter.
Quelle: (verpd)