Alle Jahre wieder jährt sich der Weltfrauentag. Seit einigen Jahren wird unter anderem vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. im Zuge dessen auch untersucht, wie es Frauen mit ihrer Finanzplanung und finanziellen Vorsorge halten.

Zum Weltfrauentag am 8. März gab es wieder diverse Untersuchungen, wie Verbraucherinnen zu Finanz- und Absicherungsfragen stehen. Die gute Nachricht: Es tut sich was. Gerade Jüngere interessieren sich stärker für die eigene Geldanlage. Die schlechte Nachricht: Bei Heirat und Ehe geben viele Frauen die Verantwortung für die Finanzen ab – und nach wie vor haben sie weniger Kapital für die Rentenplanung zur Verfügung.

Diverse Umfragen und Studien haben sich damit befasst, wie das Wissen und Handeln der Frauen in Finanz- und Absicherungsfragen aussieht. So fürchten Frauen finanzielle Abhängigkeit und Altersarmut immer noch stärker als Männer. Das belegte eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zum Weltfrauentag im Vorjahr.

Zudem zeigen manche Statistiken auch, dass es konkrete Gründe gibt, warum das weibliche Geschlecht zum Beispiel gerade in der Altersvorsorge schlechter dasteht. So stehen Auszeiten zugunsten der Familie immer noch oft dem Aufbau eines soliden Polsters für die Rente im Weg.

Die meisten wollen im Alter finanziell unabhängig sein

Die bestimmenden Faktoren für die Angst vor Altersarmut sind Brüche in der eigenen Erwerbstätigkeit. Trotzdem nimmt nur eine Minderheit der Frauen das Thema Altersvorsorge eigenverantwortlich in Angriff. Das belegen neben der Studie des GDV weitere Umfragen von Lebensversicherern und Vergleichsportalen.

Die Untersuchungen zeigen aber auch, dass gerade die jüngeren Frauen ihre eigenen Finanzen selbstbewusster angehen. Nur jede 17. Frau gab an, sich bei Finanz- und Versicherungsthemen überhaupt nicht auszukennen. Des Weiteren sagten bei einer Befragung mehr als drei Viertel der Frauen, im Alter finanziell unabhängig sein zu wollen. Fast die Hälfte der Befragten ist auch der Meinung, dieses Ziel zu erreichen.

Zwar kümmert sich die Mehrheit der Männer wie auch der Frauen um die Altersvorsorge, allerdings erst sehr spät während des Erwerbslebens. So schließen nicht ganz ein Drittel der Frauen und Männer Altersvorsorgeverträge wie Lebensversicherungen, Riester- oder Rürup-Rentenverträge erst im Alter zwischen 30 und 50 Jahren ab – der geschlechter-spezifische Unterschied ist hier gering.

Beziehungsstatus wirkt sich auf die Entscheidungsträger aus

Den Unterschied zwischen den Geschlechtern in Finanz- und Versicherungsfragen stellt eine repräsentative Studie des Online-Versicherungsmanagers in Zusammenarbeit mit Yougov Deutschland GmbH anlässlich des Weltfrauentags heraus. So fühlen sich laut Umfrage Frauen unsicherer als Männer: Während nahezu jeder zweite Mann sein Wissen in Bezug auf Finanzen, Vorsorge und Versicherungen mit „gut“ oder sogar „sehr gut“ bewertet, stimmt dem nicht einmal jede dritte Frau zu.

Auch der Beziehungsstatus scheint laut Umfrage eine Rolle zu spielen: So fühlen sich in Partnerschaften mit einem gemeinsamen Haushalt beide Geschlechter gleich gut informiert. Übereinstimmend gibt über ein Drittel an, mit den Grundlagen vertraut zu sein. Jeder fünfte Befragte aus dieser Gruppe fühlt sich sogar „gut“ oder „sehr gut“ mit Finanzen, Vorsorge und Versicherungen vertraut.

Unterschiede treten erst nach der Heirat auf. Nicht einmal jede fünfte befragte Ehefrau, aber 28 Prozent der Ehemänner gaben an, sich bei Finanz-, Vorsorge- und Versicherungsfragen gut oder sehr gut auszukennen. Noch deutlicher wird es in Familien mit zwei Kindern. Hier fühlt sich nur noch jede siebte Mutter „gut“ oder „sehr gut“ mit dem Thema vertraut, bei den Vätern war es dagegen fast jeder dritte.

Rentenunterschied zwischen Geschlechtern: 53 Prozent

Allerdings haben Damen immer noch weniger Geld für Risikoabsicherung und Altersvorsorge zur Verfügung als Herren: So beträgt der Gender-Pay-Gap, das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern, hierzulande 21 Prozent.

Das heißt, dass Arbeitnehmerinnen, gemessen an den Einkommen der Arbeitnehmer, 21 Prozent weniger Geld für ihre Arbeit bekommen. Auf das gesamte Leben gerechnet haben Frauen sogar nur weniger als die Hälfte, konkret 49 Prozent, des Einkommens, das Männer bekommen. Die Durchschnittsrenten bei Frauen sind sogar um 53 Prozent niedriger als die der Männer. Dies zeigt ein Bericht, den die Oxfam e.V., eine internationale Nothilfe- und Entwicklungs-Organisation, vor Kurzem veröffentlicht hat.

Wie die Daten zeigen, ist es nicht nur, aber insbesondere für Frauen wichtig, frühzeitig eine private Altersvorsorge aufzubauen, damit im Rentenalter der Lebensstandard finanziell abgesichert ist. Bei der Frage zur richtigen Höhe und der passenden Form einer sinnvollen Altersvorsorge sowie zur optimalen Nutzung von staatlichen Altersvorsorge-Förderungen, aber auch bei sonstigen Finanzfragen kann ein Versicherungsfachmann weiterhelfen.

Quelle: (verpd)

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