Sparen bleibt weiterhin ein zentrales Anliegen der Bürger in Deutschland. Allerdings haben sich die Gründe, warum Menschen hierzulande Geld zurücklegen, durch die Coronakrise deutlich verändert, wie eine neue Umfrage belegt.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Coronakrise das Anlegeverhalten der Sparer verändert. Die Anzahl der Menschen, die mit einer Verschlechterung ihrer finanziellen Situation rechnen, hat sich im Vergleich zum Jahresbeginn verdoppelt. Dies wirkt sich auch auf die Sparmotive aus.
Erstmals seit Jahren ist der Notgroschen das Top-Sparziel der Deutschen. Dies zeigt das aktuelle Anlegerbarometer einer Investmentgesellschaft. Im November 2021 wurden dazu 1.003 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren, die im eigenen Haushalt über die Finanzen entscheiden, online befragt. Die nach eigenen Angaben repräsentative Studie wurde von der Forsa Politik und Sozialforschung GmbH durchgeführt.
Die Bereitschaft zu sparen ist ungebrochen
Die Ergebnisse der Umfrage im Detail: 82 Prozent der Studienteilnehmer nennen Rücklagen für Notfälle und 77 Prozent die Altersvorsorge als wichtigstes Sparziel. Damit rangiert der Notgroschen erstmals seit sechs Jahren wieder vor der finanziellen Absicherung für das Alter. Die weiteren Sparmotive: 47 Prozent geben außerdem an, dass sie für Kinder und Familie sparen. 36 Prozent legen Geld für den Kauf einer Immobilie auf die hohe Kante.
Die Sparbereitschaft ist weiterhin groß. Einen festen, regelmäßigen Betrag erübrigen dafür 71 Prozent. Ein Drittel legt monatlich zwischen 100 und 250 Euro zurück. 24 Prozent schaffen es sogar, 250 bis 500 Euro pro Monat aufzuwenden.
Immer mehr Menschen beurteilen die eigene Finanzlage kritisch
Insgesamt scheint die noch zu Beginn 2021 vorherrschende Gelassenheit der Anleger nach gut zwei Jahren Corona-Pandemie zu schwinden. 18 Prozent der Befragten gehen jetzt davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation in den kommenden sechs Monaten verschlechtern wird. Ihre Zahl hat sich damit verdoppelt.
Konstant knapp ein Viertel rechnet mit einer Verbesserung. Der Anteil derjenigen, die ein gleichbleibendes Niveau erwarten, ist von 67 Prozent im ersten Quartal auf jetzt 57 Prozent gesunken.
Keine großen Erwartungen fürs neue Jahr
Die Pandemie drückt auch auf die Erwartungen für neue Jahr 2022. 39 Prozent fassten gar keine Neujahrsvorsätze, das sind 13 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 46 Prozent haben Pläne in Bezug auf die Gesundheit, 36 Prozent im Bereich Familie und 25 Prozent rund um das Thema Finanzen.
Insgesamt geht ein Großteil der Befragten davon aus, dass das neue Jahr ähnlich verlaufen wird wie 2021: 62 Prozent äußern sich entsprechend.
Planvoll sparen
Für ein sinnvolles und effektives Sparen ist es für den Einzelnen laut Finanzexperten wichtig, seine finanzielle Situation gründlich zu analysieren und unter anderem herauszufinden, mit welchen gesetzlichen Leistungen man beispielsweise im Alter oder in Notfällen rechnen kann. Ein Versicherungsexperte kann diesbezüglich entsprechende Übersichtshilfen und Berechnungen bereitstellen.
Je nach Sparziel und persönlicher Vorsorgestrategie bietet die Versicherungswirtschaft zudem individuell passende Anlage- und Absicherungslösungen an. Auch wer glaubt, keinen finanziellen Spielraum für eine Vorsorge zu haben, sollte einen Experten zurate ziehen, denn manche Vorsorgemöglichkeiten – beispielsweise mithilfe einer staatlichen Förderung – erschließen sich erst nach einer gründlichen Analyse.
Quelle: (verpd)