Immer noch verdienen Frauen im Durchschnitt deutlich weniger als Männer. Eine aktuelle Statistik zeigt, wie hoch der Lohnabstand ausfällt und gibt Hinweise auf die Ursachen des Unterschieds. Letztendlich hat der Verdienstunterschied auch negative Folgen auf die finanzielle Altersabsicherung.
Letztes Jahr lag der durchschnittliche Brutto-Stundenverdienst von Frauen um 22 Prozent unter dem der Männer, so das Ergebnis einer regelmäßig durchgeführten Analyse des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Dies hat auch zur Folge, dass die Rentenansprüche der Frauen im Durchschnitt niedriger sind als die der Männer.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lag der durchschnittliche Bruttoverdienst pro Stunde von Frauen bei 15,21 Euro, und damit 22 Prozent unter dem der Männer, die im Durchschnitt 19,60 Euro Stundenlohn erhielten.
Auch die Ursachen des Verdienstunterschieds werden regelmäßig untersucht. Aktuell werden gut zwei Drittel der Differenzen zwischen den geschlechter-spezifischen Stundenlöhnen auf strukturelle Unterschiede zurückgeführt.
Die Ursachen des Unterschieds
Zu den wichtigsten Gründen zählen nach Angaben der Analysten die unterschiedlichen Branchen und Berufe, in denen überwiegend Frauen oder überwiegend Männer tätig sind. So war der Frauenanteil in schlecht bezahlten Berufen wie Reinigungskraft bei 85 Prozent oder Verkäuferin bei 73 Prozent besonders hoch. Auch in dienstleistungsorientierten Branchen, die für ein niedriges Lohnniveau bekannt sind, waren überwiegend Frauen, beispielsweise im Gesundheitsbereich mit 77 Prozent, dem Erziehungswesen mit 65 Prozent und im Gastgewerbe mit 59 Prozent.
Bei den gut bezahlten Fachkräften wie zum Beispiel in der Datenverarbeitung mit 82 Prozent und im verarbeitenden Gewerbe mit 75 waren hauptsächlich Männer tätig. Aber auch ungleich verteilte Arbeitsplatz-Anforderungen auf dem Gebiet der Führung und Qualifikation spielen eine Rolle. So hatten nur sieben Prozent der beschäftigten Frauen jedoch 13 Prozent der Männer eine leitende Positionen. Dagegen gehören Frauen mit 13 Prozent überdurchschnittlich häufig zu den ungelernten Arbeitnehmern, bei den Männern waren es acht Prozent.
Zudem sind Frauen häufiger auf Teilzeitbasis oder geringfügig beschäftigt als Männer. Allerdings lässt sich das verbleibende Drittel des Verdienstunterschiedes laut Destatis nicht durch arbeitsplatzrelevante Merkmale erklären. Dieser Anteil lag 2010 bundesweit bei sieben Prozent. Konkret heißt das, dass Frauen bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit pro Stunde im Durchschnitt sieben Prozent weniger verdienten als Männer.
Private Vorsorgemaßnahmen
Die niedrigeren Verdienste und zusätzlichen Unterbrechungen der beruflichen Tätigkeit für die Kindererziehungszeit führen auch zu einer deutlich geringeren Durchschnittsrente der Frauen. Grundsätzlich gelten für Frauen und Männer zwar die gleiche Rentenformel und Rentenwerte und die gleiche Regelaltersgrenze, doch die genannten Umstände haben zur Folge, dass die Altersrenten der Frauen erheblich niedriger sind als die der Männer.
Konkret erhielten alle Frauen, die erstmalig in 2011 eine Altersrente bezogen haben, in Westdeutschland nur durchschnittlich 487 Euro, die Männer hingegen 868 Euro; in Ostdeutschland erhielten Frauen durchschnittlich 691 Euro, bei den Männern betrug die durchschnittliche Altersrente 867 Euro.
Daher ist es insbesondere als Frau wichtig, frühzeitig eine private Altersvorsorge aufzubauen, um auch im Rentenalter finanziell abgesichert zu sein. Bei der Berechnung der gesetzlichen Rentenansprüche und bei Fragen zur richtigen Höhe und der passenden Form einer sinnvollen Altersvorsorge sowie zur optimalen Nutzung von staatlichen Altersvorsorge-Förderungen kann ein Fischer & Fischer Versicherungsfachmann weiterhelfen.
(verpd)