Es gibt einige Gründe, warum Frauen hierzulande im Durchschnitt immer noch eine zum Teil erheblich niedrigere Altersrente bekommen als Männer.

Aufgrund ihrer Erwerbsbiografie bekommen Rentnerinnen im deutschlandweiten Durchschnitt gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der gesetzlichen Rente der Männer, wie statistische Daten belegen. Eine Umfrage belegt aber auch, dass vielen Frauen bewusst ist, dass sie sich finanziell nicht auf die gesetzliche Rente alleine verlassen können.

Frauen ist die private Altersvorsorge wichtiger ist als Männern. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungs-Institutes TNS Infratest, die im Auftrag eines Versicherers unter 2.000 Männern und Frauen in einem Alter zwischen 18 und 65 Jahren durchgeführt wurde. 44 Prozent der befragten Frauen halten die Altersvorsorge beispielsweise mit einer privaten Rentenversicherung oder einer staatlich geförderten Altersvorsorge in Form eines Riester-Vertrages für äußerst wichtig oder sehr wichtig. Bei den Männern waren es hingegen nur 33 Prozent.

Frauen sind bei der gesetzlichen Rente aufgrund ihrer statistischen Erwerbsbiografie gegenüber Männern benachteiligt, heißt es in der Studie. Durchschnittlich können Rentnerinnen aktuell mit nur etwas mehr als der Hälfte der Rente für Männer rechnen. Laut einer Statistik der Deutschen Rentenversicherung (DRV) betrug die Rentenhöhe der Männer, die 2015 erstmalig eine Altersrente bekamen, im Durchschnitt 1.006 Euro. Bei den Frauen, die 2015 zum ersten Mal eine Altersrente erhielten, betrug die durchschnittliche Rentenhöhe nur 633 Euro.

Erwerbstätigkeit in Ost und West

Dem 2015 veröffentlichten „Trendbrief Altersvorsorge: Frauen und Altersvorsorge“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zufolge hätten Frauen grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um einen gesetzlichen Rentenanspruch zu bekommen: Die eigene Erwerbstätigkeit oder aber sie verlassen sich auf ihren Partner und auf die ihnen zustehenden Witwenrenten. In Westdeutschland sei die zweite Form bei den jetzigen Seniorinnen stark verbreitet.

In Ostdeutschland gehörte die Vollzeit-Erwerbstätigkeit der Frau in der ehemaligen DDR zum Standard. Deshalb sei das Geschlechtergefälle des Rentenanspruchs hier nicht so ausgeprägt wie im Westen, heißt es weiter. Tatsächlich lag nach Angaben des DRV die durchschnittliche monatliche Rentenhöhe der Altersrente für männliche Neurentner bei 1.014 Euro, für weibliche Neurentner bei 583 Euro. In Ostdeutschland erhielten dagegen die Neurentner im Durchschnitt eine Altersrente von 973 Euro und Neurentnerinnen eine Altersrente von 860 Euro.

Heutzutage sieht die Erwerbstätigkeitslage in der gesamten Republik etwas anders aus. Frauen sind qualifiziert, gut ausgebildet und finanziell selbstständig. Dennoch gibt es Einflüsse, die das Rentenniveau der Frau schmälern können. Die 2013 erschienene Neuauflage einer Untersuchung des Hamburgischen Weltwirtschafts-Instituts (HWWI) und eines Versicherers zeigt deutlich, welche „Fallen“ auf Frauen im Laufe ihres Lebens in Bezug auf die Rente warten.

Diese Rentenrisiken betreffen vorrangig Frauen

Immer noch verdienen Frauen in gleichen Positionen über ein Fünftel weniger als Männer. Somit zahlen Frauen auch weniger in die gesetzliche Rentenversicherung ein und erhalten deswegen auch weniger Rente. Zudem erreichen sie statistisch weniger Berufsjahre als Männer. Frauen arbeiten in den alten Bundesländern durchschnittlich 26 Jahre, Männer dagegen 40 Jahre. Der Grund dafür ist häufig die Erziehung der Kinder. Oft steigen Mütter dann komplett aus dem Job aus oder arbeiten in Teilzeit.

In Westdeutschland arbeitet nur noch ein Viertel der Mütter in Vollzeit, ab drei Kindern ist es sogar nur noch ein Achtel. Auch das führt zu einem niedrigeren gesetzlichen Rentenanspruch. Weiterhin übernehmen häufiger Frauen die Pflege von Angehörigen als Männer. Auch hier schränken sie dafür ihre Erwerbstätigkeit ein oder geben sie auf, was eine geringere Rente zur Folge haben kann. Aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung sind Frauen zudem häufiger selbst Pflegefälle als Männer und müssen mit einer durchschnittlich niedrigeren gesetzlichen Rente länger auskommen.

Aufgrund dieser Risiken ist die private Altersvorsorge gerade für Frauen besonders wichtig, wobei auch Männer entsprechend vorsorgen müssen, da die gesetzliche Rente auch bei ihnen in der Regel nicht ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Bei der Berechnung der gesetzlichen Rentenansprüche und bei Fragen zur richtigen Höhe und der passenden Form einer sinnvollen Altersvorsorge sowie zur optimalen Nutzung von staatlichen Altersvorsorge-Förderungen kann ein Versicherungsfachmann weiterhelfen.

Quelle: (verpd)

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