Der aktuelle Alterssicherungsbericht der Bundesregierung zeigt, wie wichtig bereits heute eine finanzielle Altersvorsorge ist, denn das aktuelle Haushaltseinkommen eines Rentners besteht schon jetzt im Durchschnitt nur zum Teil aus einer gesetzlichen Rente.

Vor Kurzem hat die Bundesregierung den jährlichen Rentenversicherungs- und den Alterssicherungsbericht veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass das Haushaltseinkommen, worüber derzeit ein Rentner, der eine gesetzliche Rente bezieht, im Durchschnitt verfügt, zu 63 Prozent aus der gesetzlichen Rente besteht. Und dieser Anteil wird künftig noch weiter sinken.

Das Bundeskabinett hat jüngst den Rentenversicherungs-Bericht 2016 und den diesen ergänzenden Alterssicherungsbericht 2016 verabschiedet. Im Rentenversicherungs-Bericht schätzt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) jährlich die kurzfristige Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) sowie in mehreren Szenarien die mögliche Entwicklung über einen Zeitraum von 15 Jahren.

Der Alterssicherungsbericht wird einmal pro Wahlperiode erstellt. Er gibt unter anderem Auskunft über die Höhe und die Zusammensetzung des Gesamteinkommens der Senioren in Deutschland. Derzeit erhalten rund 17,9 Millionen Bürger ab 65 Jahren eine gesetzliche Rente, dazu zählt die Altersrente aber auch eine Hinterbliebenenrente, also Witwen- oder Witwerrente. Die Statistiken zeigen: Schon heute leben die wenigsten im Alter alleine von der gesetzlichen Rente.

Viele haben nicht nur die gesetzliche Rente

Im Durchschnitt hatte 2015 ein Rentnerehepaar, egal ob sie bisher als Angestellter, Beamter oder Selbstständiger gearbeitet haben, ein Gesamt-Nettoeinkommen von 2.543 Euro. Bei alleinstehenden Männern waren es 1.614 Euro und bei alleinstehenden Frauen 1.420 Euro.

Das Einkommen aller Rentner setzt sich im Durchschnitt derzeit zu 63 Prozent aus der gesetzlichen Alters- und Hinterbliebenenrente und zu 14 Prozent aus sonstigen Alterssicherungs-Leistungen wie Beamtenversorgung und Zusatzversorgung im Öffentlichen Dienst zusammen. Rund 23 Prozent sind sonstige Einkommen, wie eine betriebliche oder private Altersvorsorge, Einkünfte aus einer Erwerbstätigkeit, aus Vermietung oder Verpachtung oder auch eine Grundsicherung.

Mehr als die Hälfte aller Rentnerehepaare, nämlich 57 Prozent, und 44 Prozent der alleinstehenden Rentner verfügen neben einer Alterssicherungs-Leistung wie gesetzlicher Rente oder Beamtenpension über ein zusätzliches Einkommen wie eine private Altersvorsorge oder andere Einkünfte. Drei Prozent aller Rentner ab 65 Jahren haben ein so geringes Einkommen, zum Beispiel aus der gesetzlichen Rente, dass sie auf eine Grundsicherung – faktisch die Sozialhilfe im Alter – angewiesen sind.

Einkommenssituation von Rentner-Ehepaaren …

Aktuell kommen laut dem Alterssicherungsbericht Rentner-Ehepaare, die Anspruch auf eine gesetzliche Rente haben, egal ob sie kurz vor der Rente als Arbeitnehmer, Selbstständige oder Beamte erwerbstätig waren, auf eine durchschnittliche Gesamtbruttorente von knapp 1.765 Euro. Das gesamte Haushaltseinkommen beträgt rund 2.971 Euro. Es setzt sich zu 59 Prozent aus der gesetzlichen Rente und zu 41 Prozent aus sonstigen Einnahmen wie Renten aus privaten und betrieblichen Altersvorsorgelösungen, Mieteinnahmen oder sonstige Einkommen zusammen.

Die Mehrheit der Haushalte mit zwei Rentenbeziehern, nämlich 67 Prozent, haben eine gesetzliche Gesamtrente von ab 1.500 Euro. Durchschnittlich beträgt ihr gesamtes Haushaltseinkommen 2.968 Euro, davon sind im Durchschnitt 73 Prozent, also rund 2.171 Euro, gesetzliche Renten und 27 Prozent sonstige Einnahmen.

16 Prozent aller Rentner-Ehepaare haben insgesamt eine gesetzliche Rente, die zwischen 1.000 bis unter 1.500 Euro liegt. Sie verfügen im Durchschnitt über 2.536 Euro Haushaltseinkommen. Der Anteil der gesetzlichen Rente liegt bei dem Gesamthaushalts-Einkommen jedoch nur bei 50 Prozent, nämlich durchschnittlich 1.266 Euro. 17 Prozent der Rentnerhaushalte haben insgesamt eine gesetzliche Rente, die unter 1.000 Euro pro Monat beträgt.

… von alleinstehenden Rentnern …

Bei alleinstehenden männlichen Rentnern liegt im Schnitt die Bruttorente bei 1.278 Euro und das gesamte Haushaltseinkommen bei 1.828 Euro. Das heißt, rund 70 Prozent des Gesamteinkommens sind gesetzliche Renten und 30 Prozent sonstige Einnahmen. Von allen alleinstehenden männlichen Rentnern haben rund 37 Prozent eine gesetzliche Rente zwischen 1.000 bis unter 1.500 Euro. Konkret beträgt in dieser Gruppe die gesetzliche Rente im Durchschnitt 1.249 Euro, das sind 77 Prozent des gesamten Haushaltseinkommens, das sich durchschnittlich auf 1.614 Euro beläuft.

Anteilsmäßig an zweiter Stelle liegen mit 34 Prozent die alleinstehenden Rentenbezieher mit einer Rente von ab 1.500 Euro. Ihr gesamtes Haushaltseinkommen liegt im Schnitt bei 2.255 Euro. Davon sind 82 Prozent gesetzliche Renten – die durchschnittliche Rentenhöhe liegt in dieser Gruppe bei 1.859 Euro. 12 Prozent aller alleinstehenden männlichen Rentner beziehen eine Rente zwischen 750 bis unter 1.000 Euro. Konkret haben sie eine Durchschnittsrente von 883 Euro, das sind 66 Prozent ihres Gesamteinkommens, das im Schnitt 1.341 Euro beträgt.

… und von alleinstehenden Rentnerinnen …

Bei den alleinstehenden Rentnerinnen beträgt die durchschnittliche Bruttorente etwas über 1.223 Euro, das sind rund 76 Prozent ihres gesamten Haushaltseinkommens, das sich im Durchschnitt auf 1.611 Euro beläuft. Anteilsmäßig die größte Gruppe der alleinstehenden Rentnerinnen, nämlich 40 Prozent, haben eine gesetzliche Rente, die zwischen 1.000 bis unter 1.500 Euro liegt. Im Detail verfügen in dieser Gruppe die Rentnerinnen über ein Haushaltseinkommen von durchschnittlich 1.537 Euro. 81 Prozent davon, nämlich im Durchschnitt 1.251 Euro, sind gesetzliche Renten, also Altersrenten zuzüglich einer eventuell zustehenden Witwenrente.

28 Prozent der alleinstehenden Rentnerinnen haben eine Rente ab 1.500 Euro. Sie verfügen im Durchschnitt über ein Gesamteinkommen von 2.054 Euro, davon sind 87 Prozent und damit im Durchschnitt 1.781 Euro gesetzliche Renten. Am dritthäufigsten haben alleinstehende Rentnerinnen eine gesetzliche Rente zwischen 750 Euro bis unter 1.000 Euro, konkret beträgt ihr Anteil an allen alleinstehenden Rentnerinnen 16 Prozent. Sie verfügen im Schnitt über ein Haushaltseinkommen von 1.248 Euro, davon sind 70 Prozent beziehungsweise 877 Euro gesetzliche Rentenzahlungen.

Als Arbeiter oder Angestellter in Rente

Von den rund 13,6 Millionen Rentnern ab 65 Jahre, die kurz vor der Rente als Arbeiter und Angestellte erwerbstätig waren, erhielten 97 Prozent eine gesetzliche Rente. Die durchschnittliche Rentenhöhe liegt bei diesen Rentnern bei 1.013 Euro – im Detail bei den Männern bei 1.403 Euro und bei den Frauen bei 735 Euro. Das Gesamteinkommen beträgt rund 1.514 Euro – hier sind es bei den Männern 1.863 Euro und bei den Frauen 1.269 Euro.

Die Zahlen zeigen, dass bereits heute nur die wenigsten alleine mit einer gesetzlichen Rente ihren Lebensabend bestreiten. Dass auch künftig neben der gesetzlichen Rente eine zusätzliche Altersvorsorge immer wichtiger wird, belegen Ergebnisse von Modellrechnungen, die im Rentenversicherungs-Bericht veröffentlicht wurden.

Hier heißt es bezüglich des Rentenniveaus: „Das Sicherungsniveau vor Steuern, das die Relation von Renten zu Löhnen zum Ausdruck bringt, beträgt derzeit rund 48 Prozent und sinkt nach dem Jahr 2024 unter 47 Prozent bis auf 44,5 Prozent im Jahr 2030.“

Vorsorgen ist laut Bundesregierung unverzichtbar

Ein Fazit des Rentenberichts ist zudem: „Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen. In Zukunft wird der erworbene Lebensstandard nur erhalten bleiben, wenn die finanziellen Spielräume des Alterseinkünftegesetzes und die staatliche Förderung genutzt werden, um eine zusätzliche Vorsorge aufzubauen.“

Um eine ausreichende individuelle Altersvorsorge angemessen zu planen, ist es prinzipiell wichtig zu wissen, mit wie viel Einkommen man aus der gesetzlichen Rente und den eventuell bereits bestehenden Altersvorsorgelösungen rechnen kann.

Zudem gilt es realistisch abzuschätzen, wie hoch das Haushaltseinkommen im Alter sein muss, damit der Lebensstandard gehalten werden kann. Hilfe bei den Berechnungen sowie bei der Wahl der passenden Altersvorsorgelösungen gibt es beim Versicherungsfachmann.

Quelle: (verpd)

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Datenschutzerklärung Verstanden