Ein Blick in die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik verdeutlicht, in welchen Landeshauptstädten und Großstädten ab 100.000 Einwohner letztes Jahr besonders häufig in Wohnungen eingebrochen wurde, aber auch, in welchen Städten die meisten dieser Delikte aufgeklärt werden konnten.

Von allen 82 Großstädten ab 100.000 Einwohnern wurden in Relation zur Einwohnerzahl in Bremen die meisten Wohnungseinbrüche verübt. In Augsburg, die Stadt mit den anteilig wenigsten Delikten dieser Art, war das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, fast elfmal geringer als in Bremen. Auch bei der Aufklärungsquote zeigten sich drastische Unterschiede: je nach Stadt lag diese zwischen sechs bis 50 Prozent. Dies belegt die Polizeiliche Kriminalstatistik.

Aus der zuletzt vom Bundeskriminalamt veröffentlichen Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2019 (PKS 2019) geht hervor, dass es letztes Jahr 87.145 vollendete oder versuchte Wohnungseinbrüche geben hat, die bei der Polizei gemeldet wurden.

Die Statistik belegt zudem, dass es in Relation zur Anzahl der Einwohner Großstädte gibt, in denen wesentlich häufiger oder auch deutlich weniger in Wohnungen und Wohnhäuser eingebrochen wurde als im bundesweiten Durchschnitt. Auch bei der Aufklärungsquote unterschieden sich die Städte ab 100.000 Einwohner teils deutlich.

Städte mit anteilig hohem und niedrigem Einbruchsrisiko

Insgesamt gab es deutschlandweit laut der PKS 2019 105 Wohnungseinbruch-Diebstähle pro 100.000 Einwohner. 50 Großstädte, also Städte ab 100.000 Einwohner, hatten im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt anteilig mehr und 32 Großstädte hatten weniger Wohnungseinbruchs-Delikte.

Mehr als doppelt so viele Wohnungseinbrüche in Relation zur Einwohnerzahl als deutschlandweit ereigneten sich letztes Jahr in zehn der 82 Großstädte in Deutschland. Dies waren im Einzelnen Bremen mit 278, Bonn mit 253, Bremerhaven mit 246, Saarbrücken mit 245, Hamburg mit 234, Duisburg mit 230, Köln mit 229, Moers mit 225, Krefeld mit 222 und Berlin mit 219 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.

Im Vergleich dazu war das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, in folgenden acht Großstädten nicht einmal halb so groß wie im bundesweiten Durchschnitt: Nämlich in Jena mit 46, in Fürth mit 45, in Reutlingen mit 43, in Rostock mit 42, in Würzburg und Ingolstadt mit je 34, in Erlangen mit 29 und in Augsburg mit 26 Wohnungseinbrüchen pro 100.000 Einwohner. In Bremen lag damit der Anteil an Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohnern fast elfmal so hoch als in Augsburg.

Spitzenreiter und Schlusslichter bei der Aufklärungsquote

Hohe Unterschiede gab es auch bei der polizeilichen Aufklärungsrate. Bundesweit wurden im Schnitt 17,4 Prozent der Wohnungseinbrüche und damit fast jeder sechste Fall von der Polizei aufgeklärt. Genau die Hälfte, nämlich 41 der 82 Großstädte, hatten eine bessere Aufklärungsrate als im bundesweiten Durchschnitt. Spitzenreiter bei der Aufklärungsquote waren die Städte Göttingen und Erlangen – hier wurde jeder zweite Wohnungseinbruch (Aufklärungsquote 50,0 Prozent) aufgeklärt.

Ebenfalls sehr hohe Aufklärungsraten verzeichneten die Städte Hildesheim (42,3 Prozent), Chemnitz (42,3 Prozent), Mannheim (32,8 Prozent), Gütersloh (31,4 Prozent), Darmstadt (31,3 Prozent) und Herne (30,0 Prozent). In zwölf Großstädten gelang es der Polizei dagegen nicht einmal in jedem zehnten Wohnungseinbruchs-Delikt, die Täter zu ermitteln.

Besonders niedrig war die Aufklärungsquote in Hamburg und Recklinghausen (je 7,8 Prozent), in Mülheim an der Ruhr (7,1 Prozent), in Bremen (6,2 Prozent) und in Kiel (5,9 Prozent). Während also in Göttingen und Erlangen jeder zweite Wohnungseinbruch aufgeklärt wurde, war es in Bremen und Kiel jeweils nicht einmal jeder 17. Fall.

Quelle: (verpd)

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