Auch im zweiten Pandemiejahr ist die Entwicklung bundesweit weiter rückläufig. Das zeigt die vorläufige Bilanz des Branchenverbandes GDV. Der Schadendurchschnitt nimmt allerdings einen deutlich anderen Kurs.

Die deutsche Versicherungswirtschaft hat im Jahr 2021 rund 180 Millionen Euro für die Folgen von Wohnungseinbrüchen bezahlt. Die Anzahl der Fälle ist um ein Viertel auf 60.000 gesunken. Das ist nach Branchen-Angaben der niedrigste Wert seit 1998. Der Schadendurchschnitt erhöhte sich jedoch um 400 Euro. Für 13 Bundesländer liegen Zahlen vor. Demnach ist nur in Mecklenburg-Vorpommern die Einbruchgefahr – von niedrigem Niveau kommend – gestiegen.

Die deutschen Hausratversicherer haben im vergangenen Jahr für rund 60.000 Wohnungseinbrüche etwa 180 Millionen Euro an Versicherungsleistungen gezahlt. Das geht aus der Einbruchbilanz 2021 des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hervor. Sie basiert auf vorläufigen Zahlen.

Damit hat sich dem Versichererverband zufolge die Schadenhöhe gegenüber dem Vorjahr um 40 Millionen Euro auf 180 Millionen Euro verringert.

Wohnungseinbrüche werden weniger, aber teurer

Der Schadendurchschnitt ist um 400 Euro auf 3.100 Euro gestiegen. Im Vorjahr war er noch um 300 Euro (minus 9,8 Prozent) auf 2.750 Euro gesunken.

Demgegenüber war die Anzahl der versicherten Wohnungseinbrüche in 2021 erneut rückläufig. Es wurden rund ein Viertel weniger Wohnungseinbrüche gezählt als im Jahr zuvor – so wenige wie noch nie zuvor in der bis 1998 zurückreichenden Statistik.

Der höchste Wert wurde im Jahr 2015 erreicht. Die Branche musste damals 560 Millionen Euro für rund 180.000 Delikte bezahlen.

Corona ist der Grund für den weiteren Abwärtstrend

Das Rekordtief im zweiten Pandemiejahr führt der GDV auf den Trend zum mobilen Arbeiten zurück. Dieben hätten sich deshalb weniger Gelegenheiten geboten, heißt es.

„Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr überwiegend im Homeoffice gearbeitet. Das hat sich abschreckend auf Einbrecher ausgewirkt, weil dadurch das Entdeckungsrisiko zu hoch war“, wird GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zitiert.

Einbruchschutz: Fördermittel auch 2022 abrufbar

Zudem zahle sich aus, dass viele Hausbesitzer seit Jahren in bessere Sicherheitstechnik investieren würden. Es sei ein wichtiges Signal, dass die neue Bundesregierung auch für 2022 Fördermittel für den Einbruchdiebstahlschutz bereitgestellt habe. Fördergelder bis zu 1.600 Euro könnten bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden.

Einbruchhemmende Fenster und Türen würden in Deutschland bei Neubauten allerdings nicht standardmäßig eingebaut, Vorschriften dazu fehlten bislang. Hier sollte durch bautechnische Mindestanforderungen der Einbruchschutz künftig erhöht werden, fordert der GDV.

Bayern mit dem stärksten Rückgang

Mit Ausnahme von Berlin, Bremen und Schleswig-Holstein liegen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik über die Entwicklung 2021 in den einzelnen Bundesländern vor. Demnach fiel der Abwärtstrend bei den Einbruchzahlen in Bayern (minus 44,5 Prozent) am stärksten aus. Auch Hamburg (minus 36 Prozent) und Niedersachsen (minus 33,2 Prozent) stehen gut da.

Thüringen verzeichnete die moderateste Verminderungsrate (minus 4,2 Prozent) – allerdings wurden hier mit 909 Fällen auch die wenigsten Taten verübt. Wenig mehr Delikte zählte Mecklenburg-Vorpommern (927), das jedoch als einziges Land einen Zuwachs hinnehmen musste (plus 17,9 Prozent).

Nordrhein-Westfalen verzeichnet im Jahr 2021 mit rund 18.576 Vergehen weiterhin mit großem Abstand die meisten versicherten Wohnungseinbrüche. Dahinter folgt, wie gehabt, Niedersachen (etwa 5.175).

Quelle: (verpd)

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