Täglich gibt es in Deutschland fast 400 Wohnungseinbrüche. Im Herbst und Winter sind die Einbrecher besonders aktiv.

Der prozentuale Anteil der Einbruchsfälle zwischen Oktober und März eines Jahres ist um einiges höher als in den übrigen Monaten. Allerdings kommen die Einbrecher nicht nur nachts. Über ein Drittel aller Wohnungseinbrüche werden am Tage begangen. Es gibt zahlreiche Maßnahmen, wie sich die Einbruchsgefahr minimieren lässt.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt seit einigen Jahren stetig an, wie den Daten der polizeilichen Kriminalstatistik zu entnehmen ist. Während 2010 noch über 121.300 Fälle polizeilich registriert wurden, waren es 2011 bereits rund 132.600 und 2012 schon über 144.100 Fälle. Letztes Jahr wurden gerade einmal 15,7 Prozent aller Wohnungseinbrüche aufgeklärt.

Damals waren 61.200 Fälle sogenannte Tageswohnungseinbrüche, was die landläufige Meinung widerlegt, dass Einbrecher nur nachts kommen. Allerdings zeigt die Statistik auch, dass die Mehrheit der Einbrüche in der sogenannten dunklen Jahreszeit, also von Oktober bis März verübt wird. Während nämlich in den genannten Herbst- und Wintermonaten zwischen 7,5 und 13 Prozent der erfassten Einbrüche registriert wurden, waren es in den anderen Monaten, also zwischen April und September, „nur“ 6,1 bis 7,5 Prozent.

Sicherheitseinrichtungen verhindern Einbrüche

Nach Angaben des Kriminaloberrates Harald Schmidt wird die Mehrzahl der Einbrüche nicht von Profis, sondern von Gelegenheitstätern verübt, die teils mit einfachem Hebelwerkzeug schlecht gesicherte Türen oder Fenster aufbrechen. „Mehr als ein Drittel aller Einbrüche scheitern durch gut gesicherte Häuser oder Wohnungen und eine aufmerksame Nachbarschaft“, betont Schmidt.

Zahlreiche misslungene Einbruchsversuche scheitern an mechanischen Sicherungseinrichtungen, denn je länger ein Täter benötigt, um einzudringen, desto wahrscheinlicher ist es, dass er aufgibt. Nach Angaben von Sicherheitsexperten resignieren Diebe meist nach drei Minuten, wenn sich in dieser Zeit Fenster und Türen nicht öffnen lassen.

Prävention fängt beim Grundstück an

Damit es Einbrecher möglichst schwer haben, ins Haus zu gelangen, empfiehlt die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes im Rahmen der Initiative K-Einbruch diverse Präventionsmaßnahmen. Sinnvoll ist unter anderem der Einbau von geprüften, einbruchshemmenden Tür- und Fensterelementen sowie die Sicherung von Rollläden für Neubauten, aber auch zum Nachrüsten für bereits bestehende Gebäude.

Selbst das Grundstück sollte bereits einbruchshemmend gestaltet sein. Abschreckend sind unter anderem eine Türsprech- und Videoanlage bei der Eingangstür und beleuchtete Zugangswege, aber auch ein fehlender Sichtschutz an einbruchsgefährdeten Stellen, wohinter anderenfalls ein Dieb unentdeckt ins Haus kommen könnte.

Alarmanlagen dienen auch der Abschreckung

Eine hilfreiche Ergänzung zu den mechanischen Sicherungen bieten elektronische Einbruchmeldeanlagen. Eine funktionierende Alarmanlage schlägt zum einen bei einem Einbruchsversuch sofort Alarm, zum anderen hat eine solche Anlage oftmals bereits im Vorfeld eine abschreckende Wirkung auf die Verbrecher.

Die Bewohner selbst können zudem durch eigenes Verhalten das Einbruchrisiko minimieren. So sollten alle Steighilfen, wie beispielsweise Mülltonnen, Gartenmöbel oder gar Leitern, die das Eindringen in höhere Stockwerke erleichtern, in einer Garage oder einem Gartenhaus eingeschlossen werden. Gekippte Fenster und Terrassentüren sowie ein unter der Fußmatte oder einem Blumentopf versteckter Haustürschlüssel, sind nach Meinung der Experten nahezu eine Einladung für Diebe.

Persönliche Beratung von der Polizei

Auch nur ins Schloss gezogene Türen sind kaum ein Hindernis. Bereits beim kurzen Verlassen des Hauses, beispielsweise um zum Bäcker zu gehen, sollte die Haus- oder Wohnungstüre abgeschlossen werden und kein Fenster gekippt bleiben.

Weitere Tipps, wie sich ein Haus oder eine Wohnung einbruchssicher machen lässt, gibt es auf den Webseiten www.nicht-bei-mir.de, www.vds-home.de und www.k-einbruch.de. Die Polizei bietet zudem online die kostenlos herunterladbare Broschüre „Ungebetene Gäste“ an. Des Weiteren können online die Adressen diverser ortsnaher polizeilicher Beratungsstellen gesucht werden, die eine persönliche Beratung anbieten.

(verpd)


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