Ein aktueller Bericht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. zeigt auf, dass 2019 der Anteil der Sturm- und Hagelschäden unter allen versicherten Sachschäden, die durch Naturgefahren verursacht wurden, am höchsten war.

Letztes Jahr wurden den Sachschaden- und Kfz-Versicherern hierzulande rund 1,5 Millionen versicherte Schadenfälle gemeldet, die durch Naturgefahren verursacht wurden. Die Schadenhöhe betrug insgesamt rund drei Milliarden Euro. Der Großteil der Schadensumme entfiel auf Sturm- und Hagelschäden. Dies zeigt ein aktueller Report des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Dem Bericht ist auch zu entnehmen, welche weitere Naturrisiken für die Schäden verantwortlich waren.

Wer für sein Auto eine Teilkaskoversicherung, die automatisch auch in einer Vollkaskoversicherung enthalten ist, abgeschlossen hat, bekommt Kfz-Schäden unter anderem verursacht durch Naturgefahren wie Hagel, Blitz, Sturm und Überschwemmungen ersetzt. Hauseigentümer erhalten mit einer Gebäudeversicherung bei Schäden der Immobilie durch die Naturrisiken Blitzeinschlag, Sturm und Hagel ebenfalls einen Schadenersatz. Für den Hausrat benötigt man eine Hausratversicherung und für das Firmeninventar eine Inhaltsversicherung, um eine solche finanzielle Absicherung zu haben.

Schäden durch weitere Naturrisiken (Elementarrisiken) wie Überschwemmung, Lawinen oder Erdbeben können oft optional in eine Gebäude-, Hausrat-, oder auch Inhalts-Police im Rahmen einer Elementarschaden-Versicherung mitversichert werden. Insgesamt gab es nach den vorläufigen Daten im kürzlich veröffentlichten „Naturgefahrenreport 2020“ des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) letztes Jahr rund 1,5 Millionen versicherte Schäden durch Naturgefahren in Höhe von rund 3,0 Milliarden Euro.

Sturm und Hagel verursachten die meisten Schäden

Im Detail entfielen alleine etwa 2,7 Milliarden Euro auf knapp 1,47 Millionen Sturm- und Hagelschäden, die von Sach- und Kfz-Versicherungen beglichen wurden.

Weitere Naturrisikoschäden in Höhe von 309 Millionen Euro wurden durch über 76.000 Elementarschäden wie Überschwemmungen verursacht.

Damit entfielen 95 Prozent der Schäden, die durch Naturgefahren verursacht wurden, auf Sturm- und Hagelschäden. Die Höhe der versicherten Sturm- und Hagelschäden belief sich auf 90 Prozent der Gesamtschäden durch Naturrisiken.

1,4 Milliarden Euro Sachschaden an Häusern

Von den 3,0 Milliarden Euro Gesamtschaden wurden 2,1 Milliarden Euro von Sachversicherungen getragen, da es sich um versicherte Schäden, die durch Wohngebäude-, Hausrat- und Firmenversicherungen sowie landwirtschaftliche Versicherungen abgesichert waren, handelte. Davon entfielen 1,8 Milliarden Euro auf 1.136.000 Sturm- und Hagelschäden und 300 Millionen Euro auf 74.000 Elementarschäden.

Allein über 1,2 Milliarden Euro Schadensumme für Sturm- und Hagelschäden und 180 Millionen Euro der Elementarschadenhöhe hatten die Wohngebäudeversicherer für ihre betroffenen Versicherungskunden zu zahlen.

Im Naturgefahrenreport 2020 ist zu lesen: „Den größten Anteil der Sachschäden machen die Schäden an Wohngebäuden aus: 1,4 Milliarden Euro beträgt die Summe der Versicherungsleistungen für kaputte Dächer, überschwemmte Keller oder zerstörte Fensterläden und Fassaden.“

400 Millionen Euro Kfz-Schäden durch zwei Hagelstürme

Im Kfz-Bereich zahlten die Kfz-Versicherer 900 Millionen Euro für rund 332.000 Kaskoschäden, die durch Naturgefahren hervorgerufen wurden. Im Einzelnen waren 330.000 Kaskoschäden Sturm- und Hagelschäden mit einer Höhe von rund 900 Millionen Euro. 2.100 weitere Kaskoschäden in Höhe von rund 9,0 Millionen Euro wurden durch Überschwemmungs- und weitere Elementarschäden verursacht.

Besonders hoch waren die Schäden in Höhe von 400 Millionen Euro, die die Hagelstürme Jörn und Klaus, welche vom 10. bis 12. Juni 2019 über Deutschland hinwegzogen, an kaskoversicherten Kraftfahrzeugen verursachten. Die Durchschnittshöhe je Schaden lag hier bei 3.500 Euro. „Der sechsthöchste Schadendurchschnitt in den vergangenen 20 Jahren“, betont Jörg Schult, Leiter der Kraftfahrtstatistik beim GDV.

Die Daten verdeutlichen, wie wichtig es für Privatpersonen und Unternehmen ist, ihr Hab und Gut gegen Katastrophenschäden finanziell abzusichern. Naturrisiken wie Sturm und Überschwemmungen können unter anderem auch zur kompletten Zerstörung eines Hauses sowie zum Totalschaden eines Fahrzeugs führen.

Nicht jedes Haus ist ausreichend abgesichert

Während allerdings laut den aktuellen Daten des GDV etwa 94 Prozent der Hausbesitzer gegen Sturm und Hagel versichert sind, haben nur 45 Prozent eine Absicherung gegen Elementarschäden wie gegen Starkregen und Erdrutsch. Doch selbst bei den Sturm- und Hagelschäden gibt es noch Absicherungslücken. Denn während in den meisten Bundesländern bereits zwischen 97 und 100 Prozent der Gebäude gegen Sturm- und Hagelschäden versichert sind, sind es in Rheinland-Pfalz nur 90 Prozent, in Hessen nur 88 Prozent und in Bayern sogar nur 78 Prozent.

Und auch bei der Elementarschaden-Absicherung ist die Spanne groß. Während in Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern nur zwischen 22 und 28 Prozent der Häuser einen entsprechenden Versicherungsschutz haben, sind es bei den anderen Bundesländern zwischen 35 und 48 Prozent. Nur in Baden-Württemberg liegt der Anteil bei 94 Prozent, da es hier bis 1993 für Häuser eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden gab.

Wer sichergehen will, dass sein Eigentum bestmöglich abgesichert ist, sollte seinen bestehenden Versicherungsschutz regelmäßig von einem Versicherungsexperten überprüfen und wenn nötig auch bedarfsgerecht anpassen lassen.

Quelle: (verpd)

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