Obwohl immer mehr Velos auf Deutschlands Straßen fahren, hat sich die Zahl der Fahrraddiebstähle leicht minimiert. Allerdings ist der dabei angerichtete Schaden je Fall im Schnitt aktuell um einiges höher als noch vor ein paar Jahren, wie eine Statistik der Versicherer verdeutlicht.
Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) bundesweit rund 145.000 versicherte Fahrräder gestohlen. Das entspricht einem Minus von 5.000 derartigen Fällen im Vergleich zu 2019. Gleichzeitig lag die Schadensumme, die die Versicherer an die bestohlenen Velobesitzer entrichteten, unverändert bei 110 Millionen Euro. Die durchschnittliche Schadensumme je geklautes Fahrrad ist daher auf einen neuen Höchststand gestiegen.
In Deutschland ist die Anzahl der polizeilich registrierten Fahrraddiebstähle rückläufig, wie ein Blick in die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 (PKS 2020) belegt. Im vergangenen Jahr wurde mit rund 261.000 derartigen Delikten – das waren rund sechs Prozent weniger als im Vorjahr – ein neuer Tiefstand seit 1987 erreicht. Es war der 13. Rückgang in den letzten 16 Jahren.
Bei den Velos mit Versicherungsschutz verzeichnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) eine ähnliche Entwicklung. Laut einer aktuellen Statistik wurden im Jahr 2020 bundesweit rund 145.000 versicherte Räder gestohlen. Das entspricht einem Minus von 5.000 Fällen gegenüber 2019, so der GDV.
Mehr Fahrräder
Auch die Langzeitentwicklung zu immer weniger Velodiebstählen wurde selbst vom aktuellen Fahrradboom nicht ausgebremst. Im vergangenen Jahr wurden 16,9 Prozent mehr Fahrräder verkauft als 2019. Der gesamte Bestand ist nach Einschätzung des Zweirad-Industrie-Verbands e.V. auf rund 79,1 Millionen Velos angewachsen.
Dass trotz steigender Stückzahlen nicht mehr Fahrräder entwendet wurden, führt der GDV darauf zurück, dass sich wegen der Corona-Pandemie weniger Gelegenheiten zum Diebstahl ergeben hätten.
Der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen ist überzeugt: „Aufgrund von Corona blieben viele Menschen zu Hause. Die Fahrräder waren seltener im Freien unbeaufsichtigt abgestellt. Somit haben sich auch weniger Gelegenheiten zum Diebstahl eröffnet.“
Schadendurchschnitt erreicht Höchststand
Doch trotz der rückläufigen Anzahl an Velodiebstählen ging die Gesamtschadensumme, die die Versicherer den betroffenen Diebstahlopfern auszahlte, nicht zurück.
Die Versicherer erstatteten den bestohlenen Velobesitzern letztes Jahr wie bereits im Vorjahr 110 Millionen Euro. Damit bestätige sich der seit Jahren anhaltende Trend zu immer teureren Fahrrädern, die gestohlen werden.
Mit 730 Euro erreichte die durchschnittliche Schadensumme einen neuen Höchststand – 2019 lag der Wert noch bei 720 Euro. „Der Erfolg der E-Bikes dürfte die Schadenssumme in Zukunft weiter ansteigen lassen”, prognostiziert Asmussen. Vor zehn Jahren lag der Durchsschnittschaden pro versicherten Fahrraddiebstahl noch bei 400 Euro.
Schadenersatz dank der richtigen Versicherung
Eine bestehende Diebstahlversicherung ersetzt den finanziellen Schaden, wenn ein Rad trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gestohlen wird. Dabei kann ein Rad beispielsweise über die Hausratversicherung oder über spezielle Fahrradversicherungs-Policen abgesichert sein.
Ist der Fahrraddiebstahl in der Hausratpolice mitversichert, ist es wichtig, die Bedingungen zu kennen. Denn einige Hausratversicherungs-Verträge bieten beispielsweise nachts keinen Versicherungsschutz. Andere schränken den Versicherungsschutz auf bestimmte Orte ein, wie die Wohnung, die Garage oder den Keller. Allerdings lässt sich der Versicherungsschutz oftmals gegen einen Aufpreis erweitern.
Einen umfangreichen Versicherungsschutz bieten aber auch spezielle Fahrradversicherungen. Denn neben dem Diebstahl eines Velos oder auch Teilen davon, lassen sich in einigen dieser Spezialpolicen teils optional zudem Schäden am Fahrrad durch Vandalismus, Unfälle oder Stürze mitversichern.
Quelle: (verpd)