Vor Kurzem hat das Statistische Bundesamt aktuelle Daten über die Zahl der Erwerbstätigen im Rentenalter veröffentlicht. Welche Entwicklung es hierzu gab und aus welchen Gründen die meisten in den Ruhestand gegangen sind.

In den letzten zehn Jahren ist die Erwerbsbeteiligung älterer Menschen deutlich angestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) war 2012 knapp jeder zweite der 60- bis 64-Jährigen immer noch erwerbstätig oder auf der Suche nach einem Job. 2002 traf dies gerade einmal auf jeden vierten zu. Und die Beschäftigungsquote der 65- bis 69-Jährigen stieg auf fast das Doppelte an.

2002 lag der Anteil der 60- bis 64-Jährigen, die berufstätig oder arbeitsuchend waren, noch bei 25,1 Prozent. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zehn Jahre später 49,6 Prozent. Das entspricht fast einer Verdoppelung.

Besonders hoch ist der Anstieg bei den Frauen. Während 2002 die Erwerbsbeteiligung der 60- bis 64-Jährigen bei rund 16,4 Prozent lag, betrug der Anteil 2012 40,9 Prozent, also mehr als das Doppelte. Die Erwerbstätigenquote der Männer in der gleichen Altersgruppe stieg von 34,0 Prozent in 2002 auf 58,6 Prozent in 2012.

Steigendes Renteneintrittsalter

Insgesamt gesehen sind Beschäftigte im Jahre 2011 zwei Jahre später in den Ruhestand gegangen als noch zehn Jahre zuvor. 2011 waren Beschäftigte, die in die Rente gegangen sind, im Mittel 61,1 Jahre alt. 2010 lag das Durchschnittsalter noch bei 59,3 Jahren.

Allerdings gab es hinsichtlich des Alters, wann ein Beschäftigter in den Ruhestand gegangen ist, deutliche Unterschiede zwischen Rentnern, die aus Altersgründen oder aus gesundheitlichen aus dem Beruf ausgeschieden sind. Das durchschnittliche Alter der Beschäftigten, die aus Altersgründen in den Ruhestand gegangen sind, betrug 2011 63,9 Jahre, 2001 waren es noch 61,6 Jahre. Aus gesundheitlichen Gründen wechselten Menschen im Durchschnitt mit 55,6 Jahren (2001 mit 55,3 Jahren) in die Rente.

Nur die Hälfte geht aus Altersgründen in die Rente

Die Statistik zeigt zudem, aus welchen Gründen Erwerbstätige in den Ruhestand gegangen sind. 2011 wechselten 25,4 Prozent aus gesundheitlichen und 21,1 Prozent aufgrund einer bestehenden Arbeitslosigkeit in den Ruhestand. Knapp 53,5 Prozent derjenigen, die 2011 erstmalig eine Altersrente bekommen haben, zogen sich aus Altersgründen aus dem Erwerbsleben zurück.

Übrigens: Der Anteil der 65- bis 69-Jährigen, die trotz ihrem Rentenalter noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen, hat sich fast verdoppelt. 2002 betrug die Erwerbstätigenquote für die Personen in der genannten Altersgruppe noch 5,6 Prozent, 2012 waren es bereits 11,2 Prozent. Im Einzelnen: 7,4 Prozent der Männer mit einem Alter zwischen 65 und 69 Jahren waren 2002 erwerbstätig, zehn Jahre später betrug der Anteil bereits 14,4 Prozent. Bei den Frauen der gleichen Altersgruppe lag die Erwerbsquote in 2002 bei nur 3,8 Prozent. 2012 waren es bereits 8,2 Prozent, damit gab es bei den Frauen einen deutlich höheren Anstieg als bei den Männern.

Planung des Ruhestandes

Wer plant, dass er weder bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze arbeiten möchte noch im Rentenalter erwerbstätig sein will, sollte vorzeitig privat vorsorgen. Der Grund: Zum einen entspricht die gesetzliche Rente bei Weitem nicht dem bisherigen Einkommen während der Erwerbstätigkeit, zum anderen muss unter Umständen eine Kürzung der Rente für die gesamte Rentenbezugsdauer durch gesetzlich geregelte Abschläge hingenommen werden.

Wie hoch die voraussichtliche gesetzliche Rente unter Berücksichtigung der Abschläge tatsächlich sein wird und welche individuellen, teils staatlich geförderten Altersvorsorgeformen für den Einzelnen infrage kommen, können bei einem Fischer & Fischer Versicherungsexperten erfragt werden. Um auch im Rentenalter seinen Lebensstandard halten zu können, ist es wichtig, dass sowohl die Höhe der garantierten Rente einer privaten Rentenvorsorge als auch der Rentenbeginn auf die Rentenkürzung und das gewünschte Renteneintrittsdatum abgestimmt werden.

(verpd)

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