Wer einen Versicherungsvertrag abschließt und einen kleinen Teil des Risikos selbst trägt, kann seine zu zahlende Versicherungsprämie oft erheblich senken.

Als Selbstbeteiligung oder Selbstbehalt wird der Betrag oder Betragsanteil bezeichnet, den ein Versicherungsnehmer entsprechend einer Vereinbarung im Versicherungsvertrag im Schadenfall selbst übernimmt.

Eine Selbstbeteiligung wird fast für alle Versicherungsarten angeboten. Besonders verbreitet sind sie zum Beispiel in der Kfz-Kasko-, privaten Kranken-, privaten Haftpflicht- und in der Rechtsschutz-Versicherung. Angeboten werden Selbstbehalte aber auch in der Hausrat-, Wohngebäude- und Reiseversicherung.

Ein Selbstbehalt wird nur fällig wenn es zu einem Schadenfall gekommen ist. Er ist üblicherweise für jeden eingetretenen versicherten Schaden zu entrichten. Einzig in der Krankenversicherung ist der zu tragende Eigenanteil fast immer auf einen Jahreshöchstbetrag begrenzt.

Wann sich der Selbstbehalt rechnet

Versicherungskunden, die nie einen Schaden erleiden, können den ersparten Beitrag anderweitig ausgeben. Auch bei einer durchschnittlichen Schadenhäufigkeit ist die Prämienersparnis in der Regel größer als der aus der eigenen Tasche zu zahlende Teil des Schadens.

Finanziell schlechter mit einer Selbstbeteiligung fahren nur Versicherungsnehmer, die überdurchschnittlich oft von Schäden betroffen sind.

Doch selbst dann kann ein Selbstbehalt positiv sein. Denn wer Kleinschäden gar nicht erst meldet, verringert das Risiko, dass ihm die Versicherung wegen vieler Schäden kündigt.

Formel zur Berechnung, ob sich ein Selbstbehalt rentiert

Jeder Versicherungskunde kann sich leicht selbst ausrechnen, wie lange er schadenfrei sein muss, damit sich der Selbstbehalt lohnt. Die Formel lautet: Höhe des Selbstbehaltes geteilt durch den Beitragsunterschied zwischen den Tarifen mit und ohne Selbstbehalt ergibt die Anzahl der Jahre.

Beispiel: Selbstbehalt 100 Euro, Jahresbeitrag 150 Euro ohne und 130 Euro mit Selbstbehalt (Unterschied 20 Euro), also 100/20 = 5 Jahre. Das heißt: Wer maximal alle vier Jahre einen Schaden erleidet, fährt trotz Selbstbehalt günstiger. In der privaten Krankenversicherung ist die Rechnung noch einfacher, denn da lohnt sich für Kranke meist sogar ein Selbstbehalt von einigen Hundert Euro pro Jahr.

Prinzipiell ist es in diesem Zusammenhang sinnvoll, sein Versicherungspaket als Ganzes zu betrachten. Wer in allen Sparten tragbare Selbstbehalte vereinbart, erhält eine ansehnliche Beitragsersparnis. Davon können Kleinschäden meist problemlos selbst bezahlt werden.

(verpd)

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