Wie das Bundesministerium für Gesundheit betont, gehören Impfungen zu den wichtigsten und wirksamsten Schutzmaßnahmen gegen diverse schwere bis hin zu tödlich verlaufenden Krankheiten. Impflücken können hingegen dramatische Folgen haben.
Es gibt zahlreiche Krankheiten, gegen die man sich mit einer Impfung schützen kann. Manche, zum Teil tödlich verlaufende Infektionskrankheiten können ohne eine Impfung sogar nur schwer oder gar nicht behandelt werden. Schutzimpfungen schützen nicht nur den Geimpften vor bestimmten Krankheiten, sondern sorgen auch dafür, dass Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, ein reduziertes Ansteckungsrisiko haben.
Zwar gibt es in Deutschland keine Impfpflicht, dennoch empfehlen unter anderem auch staatliche Stellen wie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Robert-Koch-Institut (RKI) bestimmte Schutzimpfungen. Laut RKI gehören Impfungen „zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen“.
Jedes Jahr wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO), einem unabhängigen Expertengremium, dessen Mitglieder vom BMG berufen werden, eine Liste der empfohlenen Impfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. Ein Impfkalender im PDF-Format, der unter anderem alle Erst- und Auffrischimpfungen auf einer Seite darstellt, ist online beim RKI herunterladbar.
Impfen – Schutz für den Einzelnen und die Gemeinschaft
Damit ein ausreichender Impfschutz gegen eine bestimmte Krankheit besteht, ist es wichtig, dass alle zur Immunisierung von der STIKO empfohlenen Impfungen dafür durchgeführt werden. Beispielsweise reichen für den Schutz vor manchen Krankheiten wie Masern und Röteln nur wenige Impfungen aus, bei anderen wie Tetanus und Diphtherie ist eine regelmäßige Impfauffrischung zum Beispiel bei Erwachsenen alle zehn Jahre notwendig.
Inwieweit ein ausreichender Impfschutz besteht, kann im Impfpass zusammen mit dem Impfkalender nachgeprüft oder beim Arzt nachgefragt werden. Ist jemand unsicher, ob er sich – beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen – impfen lassen kann oder nicht, sollte sich vorher von einem Arzt beraten lassen. Denn wenn jemand unter bestimmten Krankheiten wie einer akuten Grippe, einem Immundefekt oder einer sonstigen schweren Erkrankung leidet oder schwanger ist, wird von ärztlicher Seite häufig von bestimmten Impfungen abgeraten.
Damit aber auch Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, gegen Krankheiten, die mit Schutzimpfungen zu verhindern wären, geschützt sind, müssen dauerhaft 95 Prozent der Bevölkerung entsprechend geimpft sein. Dies belegen auch entsprechende Erfahrungen. So treten nach Angaben des BZgA beispielsweise Masern in Nord- und Südamerika aufgrund einer hohen Impfquote so selten auf, dass diese Regionen als masernfrei gelten.
Bestehende Impflücken gegen Masern
In Deutschland hingegen, kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu regionalen Masernausbrüchen. Laut RKI wurden bis Ende Mai diesen Jahres 668 neue Masernerkrankungen in Deutschland gemeldet. Das sind bereits mehr als im ganzen letzten Jahr – hier waren es 323 Fälle.
Die Gründe dafür: Zum einen wurde früher nicht gegen Masern geimpft, zum anderen lassen zwar viele Eltern ihr Kind einmal gegen Masern impfen, doch die notwendige zweite Impfung wird häufig vergessen.
Dabei sind Masern keine harmlose Kinderkrankheit. Zum einen erkranken nicht nur Kinder, sondern häufig auch Jugendliche und Erwachsene. Zum anderen kommt es bei jedem fünften Masernfall nach Angaben von Gesundheitsexperten zu Komplikationen, wie Infektionen des Kehlkopfes und Luftröhre sowie zu Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Eine Gehirnentzündung tritt bei einem von 1.000 Masernfällen auf – knapp 20 bis 30 Prozent der Betroffenen erleiden dadurch dauerhafte Schäden wie geistige Behinderungen oder Lähmungen, zehn bis 20 Prozent sterben daran.
Umfangreiche Informationen, auch für Impfkritiker
Detaillierte Informationen zum Thema Impfen bietet der Webauftritt www.impfen-info.de der BZgA. Umfassende Informationen zum Impfen enthält auch das Webportal des RKI.
Im RKI-Webauftritt sind auch Ausführungen und Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts zu den 20 häufigsten Einwänden, die Impfkritiker gegen das Impfen erheben, zu finden.
Die Kosten aller von der STIKO empfohlenen Schutzimpfungen werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Wer privat krankenversichert ist, erhält je nach Vereinbarung auch andere Impfungen, zum Beispiel Impfungen, die bei Reisen in ferne Länder empfohlen werden, kostenlos.
Quelle: (verpd)