Vor Kurzem wurde der neueste Rentenversicherungs-Bericht der Bundesregierung veröffentlicht. Er zeigt unter anderem, wie hoch das aktuelle Rentenniveau ist und wie es sich in den nächsten 15 Jahren voraussichtlich entwickeln wird.
Das aktuelle gesetzliche Rentenniveau liegt aktuell bei rund 49 Prozent. Dies reicht bei vielen nicht, damit sie ihren bisherigen Lebensstandard im Rentenalter halten können. Der jüngst vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) herausgegebene Rentenversicherungs-Bericht zeigt auf Basis von Modellrechnungen, dass das Rentenniveau bis 2035 sogar auf unter 46 Prozent fallen wird. Umso wichtiger ist eine ausreichende Altersvorsorge.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat jüngst den neuen Rentenversicherungs-Bericht 2021 der Bundesregierung veröffentlicht. Unter anderem gibt er einen Überblick über das aktuelle und laut Modellrechnungen zu erwartende Nettorentenniveau. Aktuell liegt das Nettorentenniveau, auch Sicherungsniveau vor Steuern genannt, für einen Eck- oder Standardrentner bei 49,4 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens.
Ein Standardrentner ist ein Musterrentner, der 45 Jahre lang ein Gehalt in Höhe des jährlichen Durchschnittsentgeltes aller gesetzlich Rentenversicherten hatte und entsprechende Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) einzahlte, bis er in Rente gegangen ist. Modellrechnungen zufolge wird das Rentenniveau zunächst etwas ansteigen, dann jedoch bis zum Vorausberechnungsjahr 2035 deutlich sinken.
Warum das Rentenniveau 2021 höher als 2020 ist
Laut Bericht lag 2009 das Nettorentenniveau sogar bei 52,0 Prozent, 2020 waren es dann 48,2 Prozent und 2021 jedoch wieder 49,4 Prozent. „Der sprunghafte Anstieg des Sicherungsniveaus vor Steuern im Jahr 2021 ist sowohl auf den Rückgang der Bruttolöhne in 2020 als auch auf die statistische Revision der beitragspflichtigen Entgelte zurückzuführen“, heißt es im Bericht.
Bezüglich der statistischen Revision ist dem Rentenversicherungs-Bericht zu entnehmen, dass die Deutsche Rentenversicherung aufgrund der Regelungen des Flexirentengesetzes statistisch deutlich mehr geringfügig Beschäftigte erfasst als bisher. Deshalb fallen die in den Statistiken zum Rentenversicherungs-Bericht berücksichtigten durchschnittlichen beitragspflichtigen Entgelte ab 2019 auch um rund zwei Prozent geringer aus.
Der Statistikeffekt dieser Revision wirkt sich „auf das mit diesem revidierten Wert berechnete Sicherungsniveau vor Steuern aus. Da die statistischen Löhne wegen der Revision um rund zwei Prozent geringer ausfallen, fällt ab dem Jahr 2021 das so berechnete Sicherungsniveau bei gleichem aktuellen Rentenwert dauerhaft um etwa zwei Prozent und damit um rund einen Prozentpunkt höher aus“, heißt es im Bericht weiter.
Rentenniveau sinkt bis 2035 auf unter 46 Prozent
Rechnet man diesen Statistikeffekt heraus, würde das Sicherungsniveau in 2021 nicht bei 49,4 Prozent, sondern bei 48,3 Prozent liegen. Insgesamt erwarten die Modellrechnungen sogar bis 2023 eine Steigerung des Nettorentenniveaus auf 50,4 Prozent – bereinigt um den Statistikeffekt wären es 49,4 Prozent. Danach gehen die Modellberechnungen von einem Absinken des Nettorentenniveaus bis 2035 auf 45,8 Prozent – bereinigt um den Statistikeffekt auf 44,9 Prozent – aus.
Schon seit Jahren und auch künftig erhält ein Standardrentner weniger als die Hälfte seines Arbeitslohns als gesetzliche Altersrente. Dies wird den meisten nicht ausreichen, um den bisherigen Lebensstandard im Rentenalter zu halten. Auch die Autoren des Rentenversicherungs-Berichtes raten aufgrund des zu erwartenden Rückgangs des Sicherungsniveaus den gesetzlich Rentenversicherten, sich frühzeitig um eine ausreichende Altersvorsorge zu kümmern.
Übrigens, anteilig zahlen schon jetzt nur wenige Arbeitnehmer 45 Jahre lang Beiträge in Höhe der Durchschnittsverdiener in die GRV ein, wie es bei einem Standardrentner angenommen wird. Daher wird bei einem Großteil das tatsächliche Rentenniveau sogar noch niedriger sein als im Rentenversicherungs-Bericht angenommen. Der Versicherungsvermittler analysiert auf Wunsch, wie hoch die eigene Einkommenslücke ohne eine zusätzliche Altersvorsorge sein wird und welche Lösungen für eine bedarfsgerechte Altersvorsorge sinnvoll sind.
Quelle: (verpd)