Laut Gesundheitsexperten erkrankt rund jeder fünfte im Laufe seines Lebens an einer Depression. Die Folgen können dramatisch sein. Wie man die Krankheit erkennt und welche Hilfen es gibt.

Die Symptome einer Depression sind vielfältig und für den Laien oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Das ist mit ein Grund, warum viele erst spät oder sogar gar nicht professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Dabei kann diese Krankheit zu zahlreichen körperlichen Leiden führen und gilt zudem als eine der Hauptursachen für eine Berufs- oder Erwerbsminderung bis hin zum Suizid. Daher ist es wichtig, die Anzeichen einer Depression und bei Verdacht die Anlaufstellen zu kennen, um sich Hilfe zu holen.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde e.V. liegt die Wahrscheinlichkeit, im Lauf des Lebens an einer schweren behandlungsbedürftigen Depression zu erkranken zwischen 16 und 20 Prozent.

Laut einer Datenauswertung der gesetzlichen KrankenkasseDAK-Gesundheit waren psychische Krankheiten wie eine Depression die Ursache für jede zehnte Krankschreibung bei Frauen und jede 15.te bei Männern. Im Schnitt kommt es pro Krankschreibung zu fast 37 Fehltagen. Datenauswertungen belegen zudem, dass psychische Erkrankungen wie Burn-out oder Depressionen die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit und eine Erwerbsminderung sind.

Über 50 Prozent der über 9.000 Menschen, die hierzulande jedes Jahr durch einen Suizid sterben, haben an einer Depression gelitten, so die Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Dies belegt, wie wichtig es ist, eine Depression frühzeitig zu erkennen und ausrechend zu behandeln, damit es nicht zu chronisch seelischen und körperlichen Beschwerden kommt.

Es kann jeden treffen

An einer Depression kann jeder erkranken, unabhängig vom Alter, Geschlecht, Einkommen, Beruf oder Familienstand.

Eine Depression kann laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nicht nur durch Stress, traumatische Erlebnisse, Einsamkeit, Lichtmangel oder die Einnahme bestimmter Medikamente verursacht werden. Sie kann auch erblich bedingt sein oder sonstige biologische Gründe haben wie eine Stoffwechselstörung oder Erkrankung, zum Beispiel ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt, Krebs oder eine Schilddrüsen-Unterfunktion.

Nach Angaben des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) deuten folgende Merkmale auf eine Depression hin: gedrückte, depressive Stimmung, Traurigkeit, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Antriebsmangel und/oder schnelles Ermüden. Treten mehrere dieser Symptome länger als zwei Wochen auf, ist es sinnvoll, einen Arzt oder Psychotherapeuten hinzuzuziehen.

Weitere gravierende Anzeichen sind ein Rückzug vom sozialen Umfeld und Zukunftsängste bis hin zu Suizidgedanken. Zudem können auch körperliche Beschwerden wie Konzentrations-Schwierigkeiten, Müdigkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder -zunahme, Magen-Darm-Probleme, Schmerzen, Schwindel oder Luftnot auftreten.

Hilfen, um eine Depression frühzeitig zu erkennen, gibt es in Form eines Selbsttests im Webauftritt der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und im Webportal des ÄZQ.

Hilfe bei einer Depression

Besteht ein Verdacht auf eine Depression sollte man umgehend bei einem Arzt oder Psychotherapeuten Hilfe suchen. Rund um die Uhr, also auch nachts, sowie an Sonn- und Feiertagen kann der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 kontaktiert werden. In akuten Notfällen kann man sich an die nächste psychiatrische Klinik oder den Notruf 112 wenden.

Eine anonyme Hilfe bietet die Telefonseelsorge (Rufnummern 0800 1110111, 0800 1110222 oder 116 123 sowie per Onlineberatung). Daneben gibt es weitere Informations- und Anlaufstellen für Betroffene, aber auch deren Angehörige, wie das Infotelefon der Stiftung Deutsche Depressionshilfe (Telefonnummer 0800 3344533), und die Beratungshotline der Robert Enke Stiftung (Telefonnummer 0241 8036777).

Mehr Details unter anderem zu den Ursachen, Anzeichen, Folgen und Behandlungsmethoden einer Depression enthalten die Webauftritte des ÄZQ, des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Weitere Anlaufstellen bei Krisen enthält der Webauftritt der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention – Hilfe in Lebenskrisen e.V.

Quelle: (verpd)

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