Navigationsgeräte, Autoradios oder sonstige im Fahrzeug liegende Wertsachen verleiten immer wieder Diebe, nicht nur teure Luxuswagen, sondern auch weniger wertvolle Pkws aufzubrechen. Welchen Schutz es davor gibt.

Wie aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2012 des Bundeskriminalamtes zu entnehmen ist, wurden 2012 knapp 344.000 Diebstähle an oder in einem Kraftfahrzeug polizeilich registriert. 37.200 Fahrzeuge wurden komplett gestohlen. Doch nicht nur hochwertige Pkws und Kleintransporter stehen im Fokus der Diebe. Auch ältere Fahrzeuge sind mittlerweile begehrte Objekte für Langfinger.

Nach Aussagen der Polizei sind insbesondere luxuriöse Wagen mit elektronischen Wegfahrsperren bei technisch versierten Tätergruppierungen beliebt. Gelegenheitsdiebe greifen eher zu älteren Autos. Einige stehlen ältere Pkws, nur um eine Spritztour zu machen; andere, um damit weitere Straftaten zu begehen.

Wenn der Inhalt zum Diebesgut wird

Wie die Kriminalstatistik zeigt, sind die Diebe häufig jedoch nicht am Fahrzeug selbst interessiert. Oft wird auch Kfz-Zubehör wie teure Felgen oder der Inhalt eines Autos wie Navigationsgeräte, Autoradios, Smartphones sowie sonstige zurückgelassene Wertsachen, also Handtaschen oder Kleidung mit Scheckkarten, Papieren und Bargeld geklaut.

Nach den Erkenntnissen der Polizei erfolgt ein Kfz-Einbruch häufig durch das Einschlagen von Seitenscheiben, das Heraushebeln von Heckklappenschlössern oder das Aufhebeln von Türen oder Schlössern. Gängige Diebstahlmethoden sind auch der Schlüsseltausch bei Besichtigung von Ausstellungsfahrzeugen und Probefahrten oder der Schlüsseldiebstahl aus Jacken- oder Handtasche oder bei einem Hauseinbruch.

Geklaut wird dabei zu jeder Tages- und Nachtzeit. Örtliche Schwerpunkte sind zwar vor allem Ballungsräume, doch auch auf dem Land ist man vor einem Diebstahl nicht sicher.

So macht man es den Langfingern schwerer

Nach Angaben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes lässt sich mit einigen Maßnahmen das Diebstahlrisiko erheblich vermindern. Nach dem Einparken sollte zum Beispiel immer der Zündschlüssel abgezogen und das Lenkradschloss eingerastet werden, selbst wenn man das Auto nur ganz kurz abstellt. Prinzipiell sind bei kurzer Abwesenheit alle Fenster und Türen, das Schiebedach, der Kofferraum und auch der Tankdeckel zu verschließen. Anderenfalls erleichtert man nicht nur den Langfingern einen Diebstahl, sondern kann auch den Versicherungsschutz gegen Diebstahl seiner Kaskoversicherung wegen grob fahrlässigen Handelns verlieren.

Um Gelegenheitsdiebe nicht auf dumme Gedanken zu bringen, sollten wertvolle Gegenstände wie Handtaschen, Mobiltelefone, Foto- und Videokameras, aber auch Schlüssel oder teure Kleidung nicht im Auto zurückgelassen werden, auch nicht im Kofferraum.

Sicherer als auf der Straße oder in einer Tiefgarage sind bewachte, gut beleuchtete Parkplätze. Autoradios lassen sich teils per Zahlenkombination, einer herausnehmbaren Sicherheitskarte oder einem abnehmbaren Bedienteil vor der Benutzung Fremder schützen, sodass es für den Dieb wertlos ist, das Gerät zu klauen.

Kostenlose Beratung

Auch An- und Aufbauten oder anderes Zubehör gilt es gegen Diebstahl zu sichern. Beispielsweise lassen sich hochwertige Felgen durch abschließbare Radmuttern oder Rillenprofilschrauben absichern. Es gibt außerdem diverse zusätzliche mechanische und elektronische Diebstahlsicherungen, wie eine Park- oder Lenkradkralle, aber auch Kfz-Ortungssysteme zum Wiederauffinden nach einem Diebstahl, mit denen man ein Auto ausrüsten lassen kann.

Über weitere sicherungstechnische Möglichkeiten informieren die Polizeilichen Beratungsstellen individuell und kostenlos. Eine wohnortnahe Beratungsstelle kann unter Eingabe der Postleitzahl online gesucht werden.

Weitere Informationen, wie man sich vor Kfz-Diebstahlschutz schützt, gibt es auf der Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes zum Herunterladen. Zu finden sind hier beispielsweise das Faltblatt „Bremsen Sie die Diebe rechtzeitig aus!“, das Infoblatt „Diebstahl von und aus Kraftfahrzeugen“ mit Tipps zum Diebstahlschutz, ein Verzeichnis mit interessanten Kfz-Ortungssystemen und eine Auflistung mit sinnvollen Kraftfahrzeug-Sicherungen gegen Diebstahl.

Die Teilkasko hilft

Sollte es trotz der Vorsichtsmaßnahmen zu einem Einbruchdiebstahl kommen oder wird gleich das ganze Auto gestohlen, ersetzt eine vorhandene Teilkaskoversicherung, die automatisch auch im Vollkaskoschutz enthalten ist, den entstandenen Schaden. Aus dem Fahrzeug geklaute Handtaschen, Fotokameras, Schecks, Geld, Schlüssel, tragbare Navigationsgeräte, Handys oder andere Gegenstände, die nicht zu den Fahrzeugteilen zählen, werden normalerweise nicht von der Teilkasko ersetzt.

Kaskoschutz besteht jedoch auch, wenn Fahrzeugteile, die mit dem Wagen fest verbunden waren, wie Autoradio oder Felgen, gestohlen wurden. Beim Abschluss des Kfz-Kaskoversicherung sollte man sich daher vergewissern, dass eventuell vorhandene teure Zubehörteile, wie ein hochwertiges Autoradio oder kostspielige Alufelgen, auch mitversichert sind.

Denn je nach Vertragsvereinbarung ist das Zubehör nur bis zu einem bestimmten Betrag, beispielsweise bis 2.000 Euro, beitragsfrei abgesichert. Wer Zubehör hat, das diesen Betrag übersteigt, kann dies normalerweise gegen einen Aufpreis in den Versicherungsschutz einschließen.

(verpd)

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